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Das riesige Becken

Im Ski- und Wandergebiet Meran 2000 entsteht derzeit ein Mehrzweckbecken. Die Größe der Baustelle irritiert viele Vorbeikommende. Was genau ist geplant?

von Karin Gamper

Wanderer, die in diesen Wochen im Naherholungsgebiet Meran 2000 unterwegs sind, staunen nicht schlecht.

Inmitten der Landschaft klafft unterhalb des Piffinger Köpfls eine riesige Baugrube. Zwischen den Baggern türmen sich gigantische Erd- und Steinhaufen. Was wird hier auf knapp 2000 Meter Meereshöhe errichtet?

„Kein Hotel“, winkt Paul Jakomet sogleich ab.

Jakomet ist Direktor der Bergbahnen Meran 2000 AG, welche wiederum den Bau in Auftrag gegeben hat. Da es letzthin mehrmals Rückfragen von erbosten Wanderern zum aktuellen Baugeschehen gab, hat die Gesellschaft (Hauptaktionär ist die Gemeinde Meran) mittlerweile eine Informationstafel anbringen lassen. Darauf wird erklärt, was ab Oktober auf dem betroffenen Areal zu sehen sein wird: ein neues Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von 76.500 m³, mit Zu- und Ableitungen aus dem Sinicher Bach. Das Gebäude, das derzeit noch in die Höhe ragt, wird vorwiegend unterirdisch die Pumpstation beherbergen. Nach Bauende soll davon kaum noch etwas zu sehen sein. 

„Wir bauen ein Mehrzweckbecken zur Beschneiung, Beregnung und Entnahme von Löschwasser“, erklärt Meran-2000-Präsidentin Sonja Pircher. Der Standort sei nach jahrelanger Suche als der beste ausgewählt worden. 

Unterhalb der Kesselberg Hütte im hinteren Bereich des Skigebiets gibt es bereits ein Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von etwa 70.000 m³. Warum brauchte es ein zweites?

„Für die Grundbeschneiung des gesamten Gebiets benötigen wir etwa 130.000-140.000 m³ Wasser“, erklärt Paul Jakomet, „dank der beiden Becken können wir diesen Bedarf jetzt decken“. Mit Grundbeschneiung ist eine erste Eindeckung mit „technischem Schnee“ im Herbst gemeint. „Ohne chemische Zusatzstoffe“, wie Jakomet präzisiert. Diese erste 30-40 Zentimeter dicke Schicht sei kompakt und eine wichtige Grundlage für den folgenden Naturschnee. „Mit den zwei Becken können wir künftig das gesamte Skigebiet schneller beschneien, sodass wir zu Saisonbeginn startklar sind“, bekräftigt Präsidentin Pircher, „außerdem ist das Becken wichtig für die Bauern und den Zivilschutz.“

Das neue Mehrzweckbecken trägt den Namen „Wallpach“. Die Fläche, auf der es entsteht, gehört der Gemeinde Hafling, welche an der Meran-2000-Gesellschaft mit 5,35 % beteiligt ist und die Fläche im Zuge einer Ablöse abtritt.

Die Baukosten belaufen sich laut dem aktuellen Stand auf etwa 4,5 Mio. Euro. Sie werden von der Gesellschaft getragen. 800.000 Euro kommen vom Land als Zuschuss. Baubeginn war Anfang Mai, bis Ende Oktober soll das Mehrzweckbecken fertiggestellt sein. „Wir sind im Zeitrahmen und sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, wird von dieser zugegebenermaßen großen Baustelle nichts mehr zu sehen sein“, verspricht Direktor Jakomet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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