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Zornige Busfirmen

Das Land hat das Gesuch um die Corona-Entschädigung für die ausgefallenen Schülertransporte überraschend abgelehnt. Jetzt gibt es ein riesiges finanzielles Loch bei den kleinen Busfirmen.

von Heinrich Schwarz

Südtirols kleine Busunternehmen hatten es in den letzten Jahren alles andere als leicht. Es gab den Streit mit der SAD, die verlorenen öffentlichen Aufträge an die süditalienische Firma Tundo – und dann kam das Coronavirus, das den Sektor fast gänzlich zum Stillstand brachte.

Unter anderem wurden im Vorjahr zwischen dem 1. März und Schulende sowie vom 1. November bis Jahresende die Schülertransporte teilweise oder gänzlich ausgesetzt. Zuständig für den Transport der rund 5.000 Schüler, die auf keinen Linienbus zurückgreifen können, ist das Konsortium der Mietwagenunternehmer (KSM) mit seinen fast 300 Mitgliedern.

„Die Politik hat schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen. Von der Verwaltung wurden wir immer wieder vertröstet, dass eine finanzielle Unterstützung zwar auf dem Weg sei, aber der dafür benötigte rechtliche Rahmen erst noch definiert werden müsste“, heißt es in einem Schreiben von KSM-Präsident Martin Plattner an die Mitglieder.

Um diese zu unterstützen und so eine Fortführung der Schülertransporte zu garantieren, hatte das KSM entschieden, die versprochenen Unterstützungen den Mitgliedern vorzustrecken. „Eben weil die Hilfe sofort und nicht erst in einem Jahr dringend nötig war“, erklärt Plattner. So habe man im Juli 2020 eine Gesamtsumme von rund 900.000 Euro an die Mitglieder vorfinanziert.

Ende Februar dieses Jahres wurde die Landesregierung dann tätig. Wer im Auftrag des Landes Schülerverkehrsdienste durchführt und coronabedingte Umsatzeinbußen verzeichnete, erhielt Anrecht auf eine Entschädigung.

Dann kam aber die große Ernüchterung. Martin Plattner schildert im aktuellen Schreiben an die KSM-Mitglieder: „Anstelle einer versprochenen einfachen Gesuchstellung und Auszahlung wurde das KSM mit fast unüberwindbaren bürokratischen Hürden konfrontiert. Dennoch ist das KSM allen Anforderungen nachgekommen. Ende Mai wurde dann überraschenderweise das Gesuch des KSM abgelehnt.“

Jetzt gibt es ein riesiges finanzielles Loch von fast einer Million Euro, das das KSM an seine Mitglieder abwälzt bzw. abwälzen muss: „Dieser unerwartete Rückschlag“, so Martin Plattner im Schreiben, „hat leider auch schwere Auswirkungen auf die Liquidität des Konsortiums. Ohne diese eingeplante Auszahlung sieht sich das KSM gezwungen, die getätigten Akonto-Zahlungen wieder einzufordern.“

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