Das große Aufatmen
Die Agentur für Bevölkerungsschutz war das ganze vergangene Wochenende hindurch in den Gemeinden Ahrntal und Prettau im Einsatz.
Das Unwettertief, das in Westdeutschland, Oberbayern und Teilen Österreichs große Schäden verursacht, hat Südtirol nur am Rande gestreift, fasst das Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz zusammen:
In Prettau wurden am Sonntag innerhalb von 24 Stunden 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. Entsprechend große Wassermengen führte die Ahr; am Sonntag wurden aus Sicherheitsgründen mehrere Wege entlang des Flusses gesperrt.
In den Gemeinden Ahrntal und Prettau war das Landesamt für Wildbachverbauung Ost in der Agentur für Bevölkerungsschutz das ganze Wochenende durch im Einsatz.
Vorarbeiter Hubert Brugger war schon am Samstagnachmittag in Prettau im Bereich der bestehenden Baustelle der Wildbachverbauung im Einsatz und arbeitete bis in die frühen Morgenstunden am Sonntag. „Die bereits errichteten Hochwasserschutzmauern haben sich hier bereits bewährt“, berichtet der Direktor des Amtes für Wildbachverbauung Ost in der Agentur für Bevölkerungsschutz Sandro Gius, „wodurch es in diesem Abschnitt zu keinen nennenswerten Schäden kam“.
In der Nacht auf Sonntag hat sich die Situation im Bereich Steinhaus verschärft, wo der Keilbach über die Ufer zu treten drohte.
Volle Rückhaltebecken und Verklausungen
Ein Brückenwiderlager im Bereich der Feuerwehrhalle war bereits unterspült, und die Brücke selbst musste von der Freiwilligen Feuerwehr in Absprache mit Vorarbeiter Hubert Brugger von der Wildbachverbauung abgetragen werden. Zwei kleinere Rückhaltebecken im Mittellauf waren bereits durch Holz und Geschiebematerial so stark verfüllt, dass das Wasser drohte, seitlich ins Dorf Steinhaus abzufließen.
Hier mussten die Verklausungen im Bereich der Abflusssektionen entfernt werden.
Ein weiterer Einsatzort von Feuerwehr und Wildbachverbauung war der Bereich der Keilhöfe oberhalb des Dorfes Steinhaus bis hinauf in den Almbereich, wo der Keilbach über die Ufer trat und vor allem Almflächen überflutete. Die Situation wurde beobachtet, und mit dem Rückgang des Wassers wird heute mit den Aufräumarbeiten begonnen.
Insgesamt waren über das Wochenende zehn Bagger im Einsatz, die von den verschiedenen lokalen Unternehmen unverzüglich mit Fahrer zur Verfügung gestellt wurden.
Größeres Rückhaltebecken im Keilbach schon in Planung
Am Keilbach zeigte sich am Sonntag die dringende Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen, so wie auch im Gefahrenzonenplan der Gemeinde Ahrntal aufgezeigt. Der Umbau beziehungsweise die Vergrößerung des bestehenden kleinen Rückhaltebeckens wurde bereits geplant und finanziert, berichtet Projektant Martin Moser vom Amt für Wildbachverbauung Ost, der gemeinsam mit Amtsdirektor Gius und Vorarbeiter Brugger gestern die Lage in den Gemeinden Prettau und Ahrntal im Auge behielt: „Durch dieses größere Rückhaltebecken wird einer prekären Situation wie gestern vorgebeugt und wir haben die Situation des Wasserlaufs durch das Dorf besser im Griff.“
Arbeiten an mehreren Seitenbächen der Ahr
Kleinere Probleme traten auch am Talschluss in Weißenbach auf, wo das überfüllte Becken von der Freiwilligen Feuerwehr geräumt wurde. Ebenfalls in Absprache mit der Wildbachverbauung war die Freiwillige Feuerwehr Luttach am Schwarzbach mit Räum- und Sicherungsarbeiten befasst.
In diese Sofortmaßnahme werden 150.000 Euro investiert.
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Kommentare (1)
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tirolersepp
Gute Wettervorhersage mit gut aufgestelltem Bevölkerungsschutz (Feuerwehren, Wildbach usw.) ergibt eine relativ gute Sicherheit vor Unwettergefahren !
Weiter so in diese Richtung !!!