KAM WAR GING IST
KAM WAR GING IST nennt Annemarie Laner ihre Ausstellung im Franziskanerkloster Innichen.
KAM WAR GING IST
Annemarie Laner und Stiftsmuseum Innichen
KAM WAR GING IST nennt Annemarie Laner ihre Ausstellung im Franziskanerkloster Innichen.
Vier kurze Worte, scheinbar zufällig aneinandergereiht. Beim genaueren Nachlesen öffnen diese aber einen ganzen Kosmos.
KAM WAR GING steht für Vergangenes, IST für Gegenwärtiges. KAM WAR GING lässt sich in erster Person lesen, aber auch in dritter Person, also Ich und Er, Sie, Es. IST hingegen nur in dritter Person.
Und es tun sich Fragen auf: WO, WER, WANN, WAS.
Die Wortreihe entpuppt sich als vielschichtiger Text, wird zum Thema mit unterschiedlichen Dimensionen: räumlich, personell, zeitlich und nicht zuletzt inhaltlich.
Als solches steht KAM WAR GING IST nicht nur für die Ausstellung von Annemarie Laner, sondern stellt auch einen Bezug her von der zeitgenössischen Werkschau zu den historischen Sammlungen des Museums und bindet nebenbei, wie von selbst auch jede Besucherin, jeden Besucher ein und deren/dessen persönliche Geschichte.
Die Frage nach dem WO, WOHIN, WOHER, die räumliche Dimension, wird in einer kleinen Schau in der Römersammlung des Museums im Franziskanerkloster belegt: west-ost x süd bringt den Kern Innichens auf den Punkt, die Kreuzung zweier Wege, das Gehen und Kommen, seit jeher, bis heute.
atto.otto.peter.josef, eine Sonderschau des Museums im Kornkasten, beantwortet die Frage nach dem WER und WANN. Vier Schlüsselfiguren die 1000 Jahre Kollegiatstift Innichen bezeugen, jede mit ihren eigenen Taten und Geschichten.
Schließlich die inhaltliche Dimension, das WAS. Einmal im dicht gedrängten flächigen Nebeneinander, dann im luftigen schwebenden räumlichen Gegenüber, lässt Annemarie Laner der Besucherin, dem Besucher freien Blick auf und Weg durch ihr persönliches KAM WAR GING IST.
Die Auseinandersetzung mit den Werken / mit sich selbst führt zum WIRD SEIN.
Über Annemarie Laner:
Laners Kunst wurzelt in der Zeichnung. Druckgrafik, speziell die Radierung, war über Jahre ihr bevorzugtes Ausdrucksmittel. Weit neigt sich Laners Linienwerk zur Schrift hin.
Kalligraphisch durchwirkte Blätter spiegeln die prozesshafte Transformation von Sprache und legen in vielen Referenzen die Nähe zu Literatur und zur Philosophie des Existenzialismus frei. Chiffrierte Zeichen, Wort, Schrift und Textur gehen oft nahtlos ineinander über. Impulse zieht Laner auch aus der metamorphotischen Kraft des Materials, wie ihre Objekte und Installationen zeigen.
Annemarie Laner hat an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien studiert und lebt als freischaffende Künstlerin in Sand in Taufers. Ausstellungen im In- und Ausland. Projekte/ Wettbewerbe/Preise im Bereich Kunst am Bau und im Sakralbereich.
Residences: Künstlerhäuser Worpswede/D, Künstlerhaus Ahrenshoop/D, Wilke-Atelier Bremerhaven/D, EHF Foundation Venedig/I, Altes Spital Solothurn/CH. Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, u. a. Albertina Wien, Sammlung Würth, Ferdinandeum Innsbruck, Museion Bozen.
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