Nein zu Stolpersteinen
Die Süd-Tiroler Freiheit wollte in Erfahrung bringen, wo die Briefe der gefolterten Südtirol-Aktivisten an LH Silvius Magnago aufbewahrt werden.
Nach der Feuernacht 1961 wurden viele Südtiroler Freiheitskämpfer verhaftet und von den Carabinieri grausam gefoltert, einige sogar bis zum Tode, erklärte Sven Knoll.
Die inhaftierten Freiheitskämpfer schrieben damals heimlich Briefe an den Landeshauptmann, in denen sie die brutalen Folterungen detailliert schilderten und ihn darum baten, diese publik zu machen.
Knoll stellte dazu im Rahmen der Fragestunde im Südtiroler Landtag folgende Fragen:
Wo befinden sich die Folterbriefe an den Landeshauptmann heute? Würde es die Landesregierung unterstützen, dass diese Folterbriefe ─ als wichtige Zeitdokumente ─ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht bzw. ausgestellt werden, damit sie auch von Historikern verwendet werden können, um auch zu beleuchten, wie die Politik damals darauf reagierte? Ist die Landesregierung geneigt, an den Orten der Folterungen Erinnerungstafeln (nach dem Vorbild der Stolpersteine) anzubringen, um dauerhaft an die grausamen Folterungen durch die Carabinieri zu erinnern?
Die Protokolle oder Briefe würden sich vor allem im Archiv der SVP-Landesleitung befinden, ebenso im Archiv Silvius Magnago, antwortete LR Maria Hochgruber Kuenzer.
Weitere Briefe dürften sich im Tiroler Landesarchiv, im Kreisky-Archiv und anderen Archiven befinden.
Ob sie auch in staatlichen Archiven lägen, habe sich nicht feststellen lassen.
Beim SVP-Archiv und beim Magnago-Archiv brauche es das schriftliche Einverständnis der Archiveigner, für die Veröffentlichung das Einverständnis der Erben der Betroffenen. Von Stolpersteinen sei abzuraten, diese würden an die NS-Opfer erinnern.
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