„Helfen, heilen, wehren“
Diözesanbischof-Ivo Muser hat Pater Markus Mur, Mitglied des Deutschen Ordens, in der Heilig-Kreuz-Kirche in Lana zum Priester geweiht.
In seiner Predigt sagte Bischof Muser: „Helfen, heilen, wehren: diese Leitworte für den Deutschen Orden haben uns in dieser Stunde viel zu sagen. Priesterlicher Dienst stellt sich helfend, heilend und auch schützend in den Dienst der Menschen.“
Der 41-jährige Markus Mur stammt aus Lengmoos am Ritten und hat nach Arbeitserfahrungen in der Bibliothek Ritten sowie der Raiffeisenkasse Ritten im Jahr 2012 das Theologiestudium in Brixen aufgenommen und ist 2015 in den Deutschen Orden eingetreten.
Das Studium abgeschlossen hat Mur an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz bei Wien. 2019 ist P. Markus Mur in Lana zum Diakon geweiht worden und war seither in dieser Funktion in St. Leonhard in Passeier tätig. Heute hat Bischof Ivo Muser P. Markus Mur in Lana zum Priester geweiht.
Die Priesterweihe ist ein Festtag für die gesamte Diözese. Die eigentliche Weihe beginnt in der Eucharistiefeier nach dem Evangelium mit dem Aufruf der Kandidaten. Dann folgt eine kurze Ansprache des Bischofs zu den Aufgaben des Priesters, das Gehorsamversprechen und die Herabrufung des Heiligen Geistes in der Allerheiligenlitanei. Wesentlicher Teil jeder Weiheliturgie sind Handauflegung und Weihegebet durch den Bischof. Die Handlauflegung geschieht in völliger Stille.
Als Zeichen ihrer Verfügbarkeit legen sich die Kandidaten während der Anrufung der Heiligen und Seligen auf den Boden vor dem Altar. Das Liegen auf dem Boden bedeutet auch, dass die Weihekandidaten sich voll und ganz in Gottes gnädige Hände begeben.
In seiner Predigt ging Bischof Ivo Muser auf diesen Teil der Weiheliturgie ein: „Lieber Pater Markus, du wirst jetzt gleich hier auf dem Boden liegen. Das geht unter die Haut. Da wird die Liturgie sehr direkt. Alle verstehen, was es bedeutet: Nicht hoch hinaus, sondern unten am Boden. Das ist die Platzanweisung, mit der das Weihesakrament verbunden ist. Wenn du dich gleich auf den Boden legst, dann soll das ein sprechendes Zeichen dafür sein, dass du mit ihm in die Tiefe gehst und auch zu denen, die am Boden liegen, niedergeschlagen durch was und wen auch immer. „Helfen – heilen – wehren“ – diese Leitworte für den Deutschen Orden haben uns in dieser Stunde viel zu sagen. Priesterlicher Dienst stellt sich helfend, heilend und auch schützend in den Dienst der Menschen. Auf der Seite Jesu, des Gekreuzigten, stehen nur diejenigen, die auf der Seite des Menschen stehen. Dieser Weg in die Tiefe ist der Tiefgang des Glaubens.“
Der Bischof thematisierte in der Predigt auch die Herausforderungen, die das Priesteramt mit sich bringt: „Lieber Pater Markus, du musst nicht alles machen, alles können, alles leisten, auf alles eine Antwort wissen. Du musst nicht hart, fest und undurchlässig sein wie ein Panzer. Die Menschen, denen du als Priester begegnen wirst in der Verkündigung, im Beichtstuhl, bei einem Taufgespräch, bei der Feier der Eucharistie, in der Begleitung von Menschen, die schwer zu tragen haben an der Last des Lebens, sie sollen merken: Du bist Träger eines Schatzes, der größer ist als du selber. Das wird nur dann gelingen, wenn dieser Schatz dein Schatz ist, der Schatz deines Herzens, deines Lebens.“
Zu den so genannten ausdeutenden Riten der Weihe gehörte dann das Anziehen der liturgischen Gewänder (Stola und Messgewand) und die Salbung der Hände mit Chrisamöl. Schließlich reichte Bischof Muser dem Neupriester Hostienschale und Kelch. Der Weiheritus schloss mit dem Friedensgruß durch den Bischof.
Neupriester P. Markus Mur OT feiert am kommenden Sonntag, 4. Juli 2021, ab 10 Uhr in der Pfarrkirche von Lengmoos am Ritten seine Primiz. Dabei wird Mur auch den Primizsegen spenden.
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Kommentare (1)
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pingoballino1955
Einer der letzten! Die nächsten muss Bischof Muser aus Afrika holen,denn hier in Europa wird es enger als es schon ist mit den „neuen“ Priestern und dem Zölibat!!!