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Die Welt ist nicht genug

v.l.nr.: Rupert Larl, Fabian Haspinger, Matteo Rubatscher, Margareth Pallhuber, Johanna Berger, Leo Hilpold, Bürgermeister Felix Ploner. (Foto: LPA/Sonja Leitner)

Über 40 Fotografien von Fabian Haspinger sind im Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags in St. Vigil in Enneberg zu sehen. Am 25. Juni ist die Sonderausstellung mit dem Titel „Die Welt ist nicht genug“ im Beisein des Fotokünstlers eröffnet worden.

Das Fotoprojekt mit dem Titel „Die Welt ist nicht genug“ von Fabian Haspinger  – mit über 40 Fotografien – stellte Rupert Larl vom Fotoforum aus Innsbruck vor. Der Fotokünstler zeige die alpine Welt als stiller und distanzierter Beobachter. Sein Objektiv fokussiere Berglandschaften, die von Eingriffen durch den Menschen geprägt sind: inszenierte Landschaften mit Panorama-Plattformen am Gipfel, Unterhaltungsparcours in den Bergen, Fahrzeuge in alpiner Höhe und anderes mehr. Die faszinierenden Bergwelten nehmen die Form einer Bühne an. Mit seinen Fotos rege Haspinger zum Nachdenken über diesen Wandel an.

„Wir sind nicht zufrieden mit den naturgegebenen Dingen. Wir müssen eingreifen, verschönern, erweitern, erklären und verbessern. Diesen Satz trage ich mit mir, wenn ich mit offenen Augen durch unsere durch den Tourismus geprägte Region gehe“, erklärte der Künstler, der 2017 begonnen hat, Motive zu fotografieren, die direkt in der Natur zu finden sind, ihm dort jedoch absurd vorkamen. „Im Gebirge, auf Hochebenen, an Wildseen, in und um die Naturparke Südtirols habe ich Objekte entdeckt, die von Menschenhand gemacht sind und irgendwo in der wunderschönen Landschaft deponiert wurden. Dinge, die im ersten Moment an eine Kunstinstallation erinnern, wobei einem jedoch bald klar wird, dass es sich um Unterhaltungsmittel für die Besucher handelt.“ Der Ausstellungstitel „Die Welt ist nicht genug“ weist darauf hin, dass dem Menschen die natürliche Dimension der Welt oft nicht mehr ausreicht und er sie deshalb neu formen und gestalten will. Seine Art zu fotografieren beschreibt Fabian Haspinger als „urteilslos, neutral, dokumentarisch mit einem Schmunzeln. Das Thema ist kritisch, aber mit fotografischem Humor betrachtet und lässt immer genügend Raum für die eigene Interpretation.“

„Diese Ausstellung ist eine Einladung zum Nachdenken, für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Einheimische fühlen sich verpflichtet, den Touristen immer etwas Neues zu bieten – die Touristen fragen nach Neuem. So konsumieren wir unser Land und die Welt und laufen immer steigenden Wünschen und Ansprüchen nach“, gibt Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer zu Bedenken. „Ich bin überzeugt, dass das wahre Abenteuer und die wahre Neuigkeit nur durch unbekannte Wege zu finden ist. Das ist die eigentliche Herausforderung: im Einklang mit der Natur authentisch zu bleiben.“

Der Künstler

Fabian Haspinger, geboren 1979, lebt und arbeitet als Fotograf in Südtirol. 2014–2018 Besuch der Prager Fotoschule Österreich in Linz, Abschluss mit ausgezeichnetem Erfolg. Seine fotografischen Schwerpunkte liegen in der Street-, Architektur und der konzeptionellen Fotografie. Er realisiert seine Projekte mit digitaler und analoger Technik. Er arbeitete mehrere Jahre als Naturparkbetreuer im Herzen der Dolomiten.

Die Fotoausstellung bleibt bis 31. Oktober 2021 im Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags in der Katharina-Lanz-Straße 96 in St. Vigil in Enneberg geöffnet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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