„Ausschließliche Verantwortung“
Für den Sachverständigen der Angehörigen von Michele Torcaso liegt die Schuld für den tödlichen Unfall allein beim Autofahrer.
von Thomas Vikoler
Der Lenker des VW Passat, ein Südtiroler, hätte an jener Stelle nicht auf die andere Fahrbahn der Eisackuferstraße wechseln dürfen. Davon geht nicht nur der Verkehrstechniker Nicola Dinon aus, sondern auch die Staatsanwaltschaft Bozen. Sie hat, wie berichtet, gegen den Autofahrer Anklage wegen Tötung im Straßenverkehr erhoben.
Gemeint ist die Tötung des 17-jährigen Bozner Motorradfahrers Michele Torcaso. Der Unfall ereignete sich am 12. Dezember 2020 auf der Bozner Eisackuferstraße im Bereich des Einkaufszentrums Twenty. Die Dynamik des Unfalls ist teilweise auf dem Video einer Überwachungskamera festgehalten: Demnach hat der Fahrer des VW Passat unvermittelt die Fahrspur gewechselt und den Motorradfahrer dadurch abgedrängt. Torcaso geriet mit seiner 125er-KTM-Maschine auf die Zufahrtsrampe zum Lieferanteneingang des Twenty und prallte dort gegen einen Betonpfeiler und verstarb. Der Verkehrsgutachter Nicola Dinon, Sachverständiger der Angehörigen Torcasos im Strafverfahren, kommt nun zum Schluss, dass die Verantwortlichkeit für den Unfall allein beim Autofahrer liegt, also keine Mitschuld des Motorradfahrers vorliegt. Dies auch im Hinblick über die laufenden Verhandlungen zwischen der Autoversicherung und den Angehörigen über die Zahlung von Schmerzensgeld.
Die Vorverhandlung zu diesem Fall, die im Mai vertagt wurde, wird im Herbst fortgesetzt.
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