Bio im Trend
Immer mehr Südtiroler Betriebe stellen auf ökologische Landwirtschaft um. Im Kernobstbau sind bereits 14 Prozent der Flächen Bio.
von Heinrich Schwarz
Die ökologisch bewirtschafteten Flächen in Südtirol haben sich in den letzten fünf Jahren fast verdoppelt. Es gab zwischen 2015 und 2020 eine Zunahme der Bio-Flächen um 82 Prozent. Die Anzahl der Bio-Betriebe stieg im gleichen Zeitraum um 66 Prozent. Das teilt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler auf eine Landtagsanfrage des Team-K-Abgeordneten Peter Faistnauer mit.
Mit Stand 2020 gibt es in Südtirol 1.417 ökologisch wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe. Hinzu kommen 62 gemischte Betriebe mit konventionellen Kulturen. Im Jahr 2015 gab es erst 848 reine Bio-Betriebe. Allein in den Jahren 2017 und 2018 kamen jeweils fast 200 Bio-Bauern dazu.
Wie Schuler näher ausführt, haben die ökologisch wirtschaftenden Betriebe in den letzten fünf Jahren um 646 zugenommen. Allerdings haben gleichzeitig 280 Betriebe die biologische Tätigkeit wieder eingestellt. „Das bedeutet, dass insgesamt 926 Betriebe auf biologische Landwirtschaft umgestellt haben“, erklärt der Landesrat.
Besonders gefragt ist Bio im Kernobstanbau, sprich im Apfelanbau: Mittlerweile werden 13,9 Prozent der Südtiroler Kernobst-Flächen ökologisch bewirtschaftet. Das sind rund 2.500 Hektar.
Im Steinobstanbau liegt der Bio-Anteil bei 11,2 Prozent, im Beerenobstanbau bei 10,9 Prozent. Beim Ackerland sind es 9,5 Prozent, im Weinbau 8,4 Prozent, bei den Wiesen 7,5 Prozent – und bei den Weiden und Almen 3,3 Prozent.
Peter Faistnauer kommt trotz der steigenden Zahlen zum Schluss: „Südtirols Landwirtschaft schließt in Bezug auf die nachhaltige Bewirtschaftung nicht gut ab. Da die Politik die Rahmenbedingungen für die Entwicklungen in den verschiedenen Sektoren setzt, trägt sie neben Konsumenten und Produzenten selbst eine Hauptverantwortung.“
Der Landtagsabgeordnete wollte von Arnold Schuler wissen, welche Maßnahmen die Landesregierung in den letzten fünf Jahren gesetzt hat, damit die Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung erleichtert wird.
Der Landesrat antwortet: „Über das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum werden den biologisch wirtschaftenden Betrieben jährliche Prämien gewährt. Für die Wiesen und Weidenflächen werden die maximal möglichen Prämien vergeben. Im Vergleich zu den anderen EU-Ländern sind sie zum Teil mehr als doppelt so hoch. In den Jahren 2015 bis 2020 wurden insgesamt 18.350.925 Euro an die Bio-Betriebe ausbezahlt, davon wurden zwei Drittel aus Landesmitteln finanziert.“
Schuler nennt als weitere Maßnahmen eine jährliche Kontrollkosten-Beihilfe für ökologische Bienenhalter, Beiträge für die Beratungstätigkeit der Organisationen und Verbände, höhere Investitionsförderungen für Bio-Betriebe, Weiterbildungs-Projekte des Landes, Bio-Unterricht in den Fachschulen sowie intensive Forschung im Versuchszentrum Laimburg.
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Kommentare (16)
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besserwisser
das mit bio ist ja für die wirklichen bioproduzenten hohn und spott. die laufen mit ihren neuen (4.0 geförderten und gps gesteuerten) fendt dreckschleudern durch ihre high tech anlagen und machen und dem zugenetzten land einen auf bio ….
lächerlich, das hat mit bio ja gar nix zu tun ….
brutus
Wer sind die wirklichen Bioproduzenten????