Lochers Bericht
Warum der SVP-Abgeordnete Franz Locher dem Sanitätsbetrieb beim Masken-Management eine weiße Weste attestiert.
Der Untersuchungsausschuss zur Schutzausrüstung im Südtiroler Sanitätsbetrieb hat gestern seine Arbeiten abgeschlossen. In der Sitzung wurde ausführlich über den vom SVP-Abgeordneten Franz Locher vorgelegten Abschlussbericht diskutiert, der schließlich mit 19 Ja-Stimmen (Franz Locher, Rita Mattei, Carlo Vettori) und 15 Nein-Stimmen (Franz Ploner, Brigitte Foppa, Andreas Leiter Reber, Sven Knoll, Sandro Repetto, Diego Nicolini und Josef Unterholzner) gebilligt wurde.
Im Untersuchungsausschuss gilt das gewichtete Stimmrecht: Jedes Mitglied hat so viele Stimmen wie seine Fraktion.
Der Locher-Bericht wird, gemeinsam mit dem Bericht der Minderheit, in der zweiten Juni-Sitzung des Landtags diskutiert. Die zentrale These des Sarners lautet: Der Sanitätsbetrieb habe beim Ankauf der chinesischen Schutzausrichtung keine groben Fehler begangen, sondern das Menschenmögliche unternommen, um das Personal und die Menschen vor dem Coronavirus zu schützen. „Der Südtiroler Sanitätsbetrieb (SABES) wurde, wie die meisten Gesundheitsbetriebe weltweit auch, von der Heftigkeit und rasanten Ausbreitung der Pandemie überrascht“, schreibt der SVP-Politiker. Südtirol sei nach Wuhan und der Lombardei eine der ersten von der Pandemie stark betroffenen Regionen weltweit gewesen. Überall habe die notwendige Schutzausrüstung gefehlt. Es sei zu „besorgniserregenden bis panikartigen Zuständen am Markt“ gekommen. „Durch diese Ausnahmesituation gab es naturgemäß Unregelmäßigkeiten bei Bestellungen und bei Lieferungen der weltweit begehrten Ware, besonders bei den Schutzmasken“, betont Locher in seinem Bericht. Südtirol sei hier auch kein Einzelfall gewesen. Im Gegenteil: Auch in Deutschland und Österreich sowie beim italienischen Zivilschutz sei es zu sogenannten „Maskenaffären“ gekommen.
Locher ist der Auffassung, dass es in Südtirol keine nachweisbaren Ansteckungen durch die beanstandete Schutzausrüstung gegeben habe. Laut ISS (Istituto Superiore della Sanitá) und WHO (Weltgesundheitsorganisation) böten chirurgische Masken außerhalb der Risikobereiche ausreichend Schutz. „Im weltweiten Vergleich und unter den gegebenen Umständen hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb diese absolute Ausnahmesituation gut gemeistert, obwohl der nationale Zivilschutz seinen Aufgaben u.a. der Lieferung von Schutzmaterial nicht gerecht werden konnte“, reicht der Sarner den Schwarzen Peter nach Rom weiter. Den von der Opposition hochgekochten Maskenskandal spielt die Mehrheit herunter: Locher schreibt von „verständlichen Mängeln und Unzulänglichkeiten“, aus denen man lernen solle. So müssten die Pandemiepläne dringend aktualisiert und angepasst werden, um in Zukunft für ähnliche Katastrophenereignisse besser gewappnet zu sein. Die Anhörungen hätten auch gezeigt, dass die interne Kommunikation in Krisensituationen verbessert werden könne und müsse.
Hinsichtlich der ominösen zweiten Oberalp-Bestellung erklärt Locher lapidar, dass hierzu die Gerichte Klarheit schaffen müssten. Dem Sanitätsbetrieb dankt der SVP-Vertreter für dessen „rasche und unbürokratische Eigeninitiative“. (mat)
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Kommentare (23)
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unglaublich
Diese Vorgangsweise der sog. VOLKSpartei zeigt zum einen, dass die SVP nicht zu ihren Fehlern steht und Versagen als herausragende Leistung verkauft und zum anderen, dass die Opposition in ein Adler ohne Flügel ist und gar nichts ausrichtet, wenn es der Mehrheit nicht passt.
Die normalen demokratischen Grundregeln gibt es in Südtirol nicht, da tritt niemand zurück, was auch immer passiert.
luis2
Ein Bericht von Widmann diktiert.
Der Herr Premstaller wahrscheinlich zu Papier gebracht.
Der Herr Locher durfte die Sache den dummen Südtirolern servieren.
Gerade der Locher ist so der rechte Mann, den man vor sich herschieben kann. Blöder gehts halt nimmer.
fliege
Typisch SVP, wie lange lassen wir uns von dieser noch vera….en?
andreas
Locher wurde von den Sarnern nur ins Ausland geschickt, um uns Südtiroler zu ärgern.
luis2
Locher mal ins Rampenlicht als Bauernopfer, das gute daran, er selbst bekommt nichts mit
sukram
Der Locher brilliert in solchen Fällen wahrhaftig mit Kompetenz.
pingoballino1955
Der Locher versteht gar nicht ,dass er von der SVP missbraucht wird für solche dummen Statements und VERTUSCHUNGEN,bezüglich Maskenausschuss!
sepp
wos will man von an knecht a mehr verlongen
wichtigmacher
Der konn nit dafür, der hot unterm Schlauchtuch zu wenig luft gekriegt……
ostern
Zum kotzn, alles schönreden und die Südtiroler
Bevölkerung verarschen.Diese „Flughafenpartei“
hat ausgedient.
leser
Der locher entspricht genau dem bild wie die mehrheit der strammen tiroler sind