„Bello, ma impossibile“
Der Bürgermeister von Cortina Gianpietro Ghedina erteilt den Streuhotel-Plänen der Meraner Touristikerfamilie Meister eine Absage. Damit dürfte das Vorhaben „Borgo Col Tondo“ definitiv vom Tisch sein.
von Karin Gamper
Aus den Plänen der Familie Meister, in Cortina d‘Ampezzo ein Chaletdorf nach dem Vorbild ihres exklusiven Luxusresorts „San Luis“ in Hafling zu errichten, wird wohl nichts. Gianpietro Ghedina, Bürgermeister der Belluneser Tourismusgemeinde, hat dem Vorhaben mit dem Kommentar „bello, ma impossibile“ über lokale Medien eine deutliche Absage erteilt.
Über die Hintergründe hat die TAGESZEITUNG bereits im April dieses Jahres berichtet.
Unter dem Arbeitstitel „Borgo Col Tondo“ beabsichtigte die bekannte Meraner Touristikerfamilie, anlässlich der Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina d‘Ampezzo mit einem Streuhotel Fuß zu fassen. Dafür sicherte sie sich einen der schönsten Flecken der Ortschaft. Auf mehreren Hektar sollte in einem bisherigen Skigebiet ein Haupthaus samt See und mehreren Chalets mit 99 Betten entstehen.
Doch die Familie hatte nicht mit dem Widerstand der Bevölkerung gerechnet. Bei einer von einer Bürgerinitiative lancierten Umfrage sprach sich ein großer Teil der Befragten gegen das Chaletdorf in dem bislang weitgehend unberührten Gebiet aus.
Ein Umstand, dem nun auch Bürgermeister Gianpietro Ghedina Rechnung trägt. Er zeigte sich anfangs trotz urbanistischer Bedenken dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen und hält nach wie vor große Dinge von der Familie Meister und ihrer langjährigen Erfahrung im Fremdenverkehrsbereich.
In der Tageszeitung „Corriere delle Alpi“ hat er nun allerdings eine Kehrtwende eingelegt. Die Ablehnung der Dorfbevölkerung sei zu respektieren, meint er dort.
Ausschlaggebend für die Versenkung des Vorhabens sind allerdings in erster Linie die urbanistischen Hürden. „Das Regionalgesetz verbietet Streuhotels“, wird der Bürgermeister vom Corriere delle Alpi zitiert.
Daran ändern auch die Olympia-Sonderregelungen nichts, die vereinfachte Genehmigungsverfahren für ausgewählte strukturrelevante Projekte vorsehen. Diese Projekte werden derzeit von Region, Provinz und Gemeinde in einen Masterplan gegossen. Das Chalet-Dorf wird darin laut dem derzeitigen Stand der Dinge nicht Platz finden.
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Kommentare (5)
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schwarzesschaf
Schon interessant mich hätte interessiert welcher dumme Handwerker sich diesmal um haxl hauen gelassen hätte wie beim letzten Bau aber nun müsste das Geld schon da sein wenn das Haupthotel verkauft wurde/wird
hallihallo
alle gleich, öffentlichkeitswirksam schreiben die meisters und dorfers und…
genug betten. aber gemeint sind nur die anderen.