Die Maxi-Beschwerde
Mehr als 2.000 Aktionäre der Volksbank haben dem Aktionärskomitee Südtirol unter dem Vorsitz von Walther Andreaus ihr Interesse bekundet, bei einer Schadenersatzklage gegen die Bank unterstützt zu werden.
Die betroffenen SparerInnen haben im Laufe der Jahre Aktien der Volksbank für einen Wert von etwa 20 Millionen Euro erworben, wobei ihnen zum Zeitpunkt des Kaufs die extreme Solidität der Aktien und die Tatsache, dass sie ihren Wert im Laufe der Zeit beibehalten würden, zugesichert wurde.
Die Aktien wurden u.a. zu – einem im Vergleich zum realen Wert – überhöhten Preis abgegeben und haben sich im Verlauf der Zeit stark entwertet, sodass den Aktionären ein Schaden von auch mehr als 50% entstanden ist.
Aber das ist noch nicht alles.
Die Volksbank-Aktien sind praktisch unverkäuflich, da wiederholte Versuche, sie zu verkaufen, gescheitert sind, so das Komitee in einer Aussendung.
Darüber hinaus wurde die Bank in mehr als 30 Entscheidungen des Arbitro per le Controversie Finanziarie (Schiedsgericht für Finanzstreitigkeiten) bei der Consob (das so genannteACF-Finanzschiedsgericht) zur Zahlung von Schadensersatz wegen Verstoßes gegen die Vorschriften des Gesetzes über die Finanzintermediation verurteilt. Diese Entscheidungen sind jedoch für die Bank nicht bindend, und so wurde für eine von ihnen eine einstweilige Verfügung beim Gericht in Rom beantragt, die diese auch sofort erließ.
Die Bank zahlte in der Zwischenzeit, um die Vollstreckung zu vermeiden.
Von den ca. 2.000 SparerInnen, die um die Unterstützung durch das Komitee gebeten haben, haben – immer laut dem Aktionärskomitee Südtirol bereits weit über 1.000 die Vollmacht an Rechtsanwalt Massimo Cerniglia und Rechtsanwalt Alessandro Caponi unterschrieben, um eine Beschwerde an die Bank zu schicken. Dabei werden von der Bank die Vertragsunterlagen und die Zahlung von Schadensersatz gefordert.
Am Mittwoch haben daher die zuständigen Anwälte über PEC der Volksbank eine Maxi-Beschwerde für mehr als 1.000 Aktionäre zugestellt.
Die Bank hat nunmehr eine Frist von 60 Tagen, um zu reagieren.
Aufgrund der Antwort und der Prüfung der Dokumente wird der Rechtsausschuss unter dem Vorsitz von Prof. Massimo Cerniglia entscheiden, welche rechtlichen Schritte einzuleiten sind.
Jeden Tag erhält das Komitee Dutzende von Vollmachten für Beschwerden, und es wird erwartet, dass bis zum Sommer mehr als 2.000 Beschwerden an die Bank übermitteln werden, so heißt es in einer Aussendung.
Das Komitee weiter:
„Die Volksbank sollte angesichts der Dutzenden von ungünstigen Entscheidungen des ACF und des laufenden Rechtsstreits ernsthaft darüber nachdenken, die Angelegenheit mit vereinbarten Entschädigungsverfahren zulösen.“
Präsident Andreaus lädt jedenfalls alle Volksbank-Aktionäre ein, eine Interessensbekundung an die Volksbank zu schicken.
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Kommentare (1)
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george
Die Volksbank soll doch endlich ihren Kleinsparern und Kleinaktionären ihr Geld zurückgeben, anstatt lange darüber herum zu streiten.
Sollen doch die „Großkopfeten“ dort diese nichtswertigen Aktien aufkaufen.