Kostbares Personal
Die Landtags-Gehälter im Vergleich: Welche Mitarbeiter mehr als die Abgeordneten verdienen. Und wer am wenigsten bekommt.
Von Matthias Kofler
Im fünften Teil ihrer Serie zu den stolzen Gehältern der Südtiroler Beamten nimmt die TAGESZEITUNG das Personal des Landtags unter die Lupe. Den Volksvertretern wird häufig vorgeworfen, dass sie privilegiert und überbezahlt seien – doch im Hohen Haus arbeiten Angestellte, die mehr als die Abgeordneten verdienen.
Spitzenreiter im Gehälter-Ranking ist Generalsekretär Florian Zelger. Er darf sich über ein jährliches Gesamteinkommen von stolzen 154.117,91 Euro brutto freuen. Sein Gehalt, das ihm 13 Mal im Jahr ausbezahlt wird, setzt sich aus einem Grundlohn von 31.091 Euro, einer Sonderergänzungszulage von 13.005,74 Euro, einer Zweisprachigkeitszulage von 1.151,54 Euro, einer Funktionszulage von 91.902,94 Euro sowie einer Ergebniszulage von 16.966,69 Euro zusammen (alle Jahresbeträge sind brutto).
Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Landtagsabgeordneter wie Sven Knoll oder Ulli Mair verdient „nur“ 137.158 Euro brutto im Jahr. Die ärmste Politikerin, nämlich Maria Elisabeth Rieder, kommt lediglich auf 104.865 Euro brutto.
Die Team-K-Politikerin ist im Vergleich zu Elena Eccher, die in der Prüfstelle des Landtags tätig ist, arm wie eine Kirchenmaus: Eccher bezieht ein Jahreseinkommen von üppigen 145.864 Euro brutto. Dabei macht allein ihre Führungszulage 86.158,96 Euro brutto aus. Klammert man Cinzia Flaim und Irmgard Prader aus, die erst seit kurzem in der Prüfstelle arbeiten, liegt das Jahreseinkommen dort bei allen Angestellten über 100.000 Euro brutto: Wolfgang Bauer kommt auf 115.856,87 Euro, Martin Steinmann auf 101.666,28 Euro und Eva Maria Kofler auf 120.052,70 Euro brutto.
Wie sieht es bei den Amtsdirektoren aus? Im Vergleich zu den Politikern ist ihr Gehalt eher bescheiden. Marion Kofler, Direktorin des Amts für Verwaltungsangelegenheiten, bezieht ein Jahreseinkommen von 85.834,01 Euro brutto. Ihr Kollege Paola Ardolino vom Übersetzungsamt kommt auf 76.840,72 Euro brutto. Dieter Obwexer, Leiter des Rechtsamts, erhält immerhin 80.060,45 Euro brutto – und damit ein bisschen mehr als Helen Seehauser (71.915,62 Euro).
Deutlich abgeschlagen im Landtags-Ranking liegt Gleichstellungsrätin Michela Morandini: Ihr Jahreseinkommen beträgt lediglich 67.746,01 Euro.
Auch die persönlichen Referenten der Präsidiumsmitglieder können gehaltstechnisch mit den Volksvertretern nicht mithalten: Am meisten verdient dort mit 66.838,69 Euro brutto im Jahr Daniel Rabanser, der persönliche Referent des SVP-Abgeordneten Helmuth Renzler. Knapp dahinter liegen Ruth Pinggera (60.988,71 Euro brutto) und Jürgen Rella (59.082,52 Euro brutto), die für Vizepräsident Manfred Vallazza bzw. den bisherigen Präsidenten Sepp Noggler arbeiten. Es folgen die persönlichen Referenten von Maria Elisabeth Rieder, namentlich Anja Unterhofer mit 58.264,71 Euro brutto, und die ehemalige Referentin von Franz Locher Anja Messner mit 54.117,84 Euro brutto.
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Kommentare (15)
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tirolersepp
Es reicht immer diese Leier mit den Gehältern – haben wir wirklich keine anderen Probleme – oder braucht die Tageszeitung dieses Thema um Masse zu machen ????
sorgenfrei
@george sehr guter kommentar… aber wieso nimmt die tz nur die gehälter der politiker zum vergleich her, und nicht auch jene der „normalen“ gehälter wie jene der ewig gescholtenen lehrer oder pflegekräfte (allesamt akademiker mit geringem-mäßigen einkommen), bis hin zu den niedrigen funktionsebenen …. interessant wäre auch, wie sich die gehälterer der führungskräfte und der niedrigen ebenen seit der finanzkrise im vergleich entwickelt haben… auch vergleiche zur privatwirtschaft wären interessant…
brutus
Wer hat ihnen das Gehalt genehmigt???
…wohl die Politker!
…oder etwa nicht!!!
olle3xgscheid
Zweisprachigkeitszulage……
jaison
armseliger Journalismus, ärmer als eine Kirchenmaus!
morgenstern
Wie hättest du es denn gerne? Vielleicht noch eine Sonderzulage?