Der erste Sieg
Nach einem schwierigen Saisonbeginn und bis jetzt enttäuschenden Resultaten hat sich Gerhard Kerschbaumer (Specialized Racing Team) am Mittwoch seinen ersten Saisonsieg geholt und seine Ambitionen Richtung Olympische Spiele und Weltmeisterschaften in Val di Sole unterstrichen.
Somit kann auch Nationaltrainer Mirko Celestino lachen, ebenso wie Catharine Pendrel (Clif Pro Team), ein großer Champion, der gerade einmal vier Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter schon wieder ein Rennen gewinnt.
Somit kann das vom SSV Pichl/Gsies organisierte Rennen mit zwei absoluten Champions als Tagessieger und den dazugehörenden schönen Geschichten aufwarten – mehr kann man nicht verlangen.
HERREN OPEN: KERSCHBAUMER BESIEGT EINEN SUPER-AVONDETTO
Es war am 20. Juli 2019, als Gerhard Kerschbaumer in Chies d’Alpago zum zweiten Mal Italienmeister wurde, nachdem er kurz zuvor die 2019er-Ausgabe der Internazionali d’Italia gewonnen hat. Seit damals fehlten Kerschbaumer die wichtigen Siege, auch angesichts der letzten Saison im Zeichen von COVID. Diese Durststrecke ging am Mittwoch, 2. Juni zu Hause in Südtirol zu Ende und das auch noch genau in Gsies, wo er bereits als Kind Rennen bestritten hat.
Auf der schwierigen Strecke der 4. Etappe der Internazionali d’Italia Series wollte Kerschbaumer von Anfang an den Rhythmus bestimmen und Tatsachen schaffen. So klar wie das war alsbald auch, wer der Einzige sein würde, der ihm die Stirn bieten kann: und zwar Simone Avondetto (Trek-Pirelli), der zuletzt seinen ersten Podestplatz im U23-Weltcup geholt hat und von Rennen zu Rennen zeigt, dass er auch bei der Elite ganz vorne mitfahren kann.
In einem selektiven Rennen, in dem der 30-jährige vom Team Specialized mehrmals in den Aufstiegen und technischen Abfahrten aufs Gas gedrückt hat, konnte der beste U23-Athlet der Internazionali d’Italia Series bis zur vorletzten Runde alle Tempoverschärfungen mitgehen, ehe Kerschbaumer die entscheidende Attacke setzen konnte und Avondetto endgültig abhängen konnte.
Am Ende trennten die beiden 37 Sekunden, aber Avondetto konnte mit seinem heutigen 2. Platz bei einem noch ausstehenden Rennen die Führung in der Gesamtwertung – allerdings nur mit einem Punkt – übernehmen.
Für Kerschbaumer hingegen war es der erste Erfolg im neuen rot-schwarzen Trikot und vor allem erhielt er die Gewissheit zurück, dass er wieder siegen kann.
“Heute ist alles wirklich gut gelaufen”, so Kerschbaumer. “Ehrlich gesagt war ich schon ein bisschen besorgt über die ausbleibenden Ergebnisse in diesem ersten Abschnitt der Saison, aber mittlerweile kenne ich mich gut genug und ich weiß, dass ich erst dann alles aus mir herausholen kann, wenn die warme Jahreszeit kommt. Heute war es warm in Gsies und ich habe mich genau so gefühlt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ein Kompliment auch den Organisatoren, die eine Top-Strecke vorbereitet haben und für mich ist es eine gute Nachricht, dass hier nächstes Jahr die Italienmeisterschaften stattfinden werden. Jetzt aber schaue ich nach vorne Richtung Tokyo und ich weiß, dass es auch dort warm sein wird. Dann kommt die Weltmeisterschaft in Val di Sole und es wäre mein Traum, hier in Italien Weltmeister zu werden, vielleicht sogar vor einem feiernden Publikum. Ob sich das realisieren lässt, werden wir sehen.”
Hinter den beiden Duellanten, holt sich der Chilene Martin Vidaurre mit einem Rückstand von 1:01 min den 3. Platz, vor Andreas Vittone (KTM Protek Elettrosystem) und Anton Sintsov (Struby Bixs Team). Gioele Bertolini (Trinx Factory Racing) fuhr hinter einem starken Davide Toneatti (Team Rudy Project) auf Platz 8, während Nadir Colledani.
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