„Maledetta troia“
Nach dem peinlichen Wahl-Fiasko stellt SVP-Senatorin Julia Unterberger ihrer Partei die Rute ins Fenster: Ein „Frauenfeind“ wie Alessandro Savoi habe im Regionalrat nichts mehr verloren.
Von Matthias Kofler
Die SVP hat bei der verpatzten Wahl des neuen Regionalratspräsidenten keine gute Figur abgegeben: Da man es sich mit dem Koalitionspartner Lega nicht verscherzen wollte, ging die Regierungspartei am Mittwoch nicht auf die Forderung der Opposition ein, Alessandro Savoi als Mitglied des Präsidiums abzuberufen. Der Lega-Politiker hatte zuvor zwei Ex-Kolleginnen als „Huren“ beschimpft. Doch anders als im Falle des Ex-Schützenchefs Jürgen Wirth Anderlan kamen dieses Mal aus der Volkspartei keine Solidaritätsbekundungen, weder die sonst so taffen SVP-Frauen noch der Beirat für Chancengleichheit starteten eine Unterschriftenaktion gegen Savoi. Selbst Landeshauptmann Arno Kompatscher, der noch vor wenigen Tagen als Zeichen gegen Diskriminierungen die Regenbogenfahne ausgehängt hatte, machte den Rücktritt Savois nicht zur Bedingung, um mit der Lega weiter zu regieren. Die Wahl des Präsidenten und die Aussagen Savois seien zwei verschiedene Paare Schuhe, argumentiert Fraktionssprecher Gert Lanz.
SVP-Senatorin Julia Unterberger zeigt für das Verhalten ihrer Partei kein Verständnis und erklärt sich solidarisch mit der Opposition. Sie erinnert daran, dass Savois jüngste Eskapade kein Einzelfall sei. Im Gegenteil. Er habe ähnliche Skandale auch schon verursacht, als sie selbst noch im Landtag saß. „Unglaublich, dass so ein Typ überhaupt noch im Regionalrat ist und ein politisches Mandat innehat“, schüttelt Unterberger den Kopf.
Ein besonders krasser Fall ereignete sich im Mai 2012, als der Lega-Politiker die ehemalige Assessorin Margherita Cogo als „maledetta troia“ beschimpfte. Unterberger, die in der Aula damals direkt vor Savoi saß, erinnert sich noch allzu gut an den Vorfall: „Ich hatte immer das ungute Gefühl, eines Tages einer tätlichen Attacke von hinten ausgesetzt zu sein. Feministinnen waren schließlich seine Lieblingsfeindinnen. Und ich habe selbst gesehen, wie er auf unseren Fraktionschef Elmar Pichler Rolle losging.“
Für die Chefin der Autonomiegruppe im Senat ist Savoi als Präsidialsekretär nicht mehr tragbar: „Leider kommen solche Exemplare gerade in der Lega häufig vor – mit deren frauen-, migranten- und homofeindlichen Aussagen könnte man ganze Seiten füllen“, so Unterberger.
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Kommentare (15)
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criticus
Bravo Frau Unterberger!!
Und sie Frau Oberhammer, man hört nichts, man sieht nichts, das Schweigen im Walde. Jetzt könnten Sie vor der Haustür kehren, oder?
besserwisser
kompetenz, profil und rückgrat.
ein seltenes profil mit intellekt wie man es in der politik wohl selten findet.
die meisten verbringen ihre zeit mit ihren posts und ihren selbstdarstellungen …
bei ihrem eigenen geschlecht ist die frau unterberger in diesen disziplinen parteiübergreifen vollkommen konkurrenzlos.
andreas
Nur mehr rückgratlose Pfeifen in der SVP, welche sich gegen Schwächere großartig aufspielen und meinen den Leuten die Welt erklären zu müssen und wenn es mal darum geht, Farbe zu bekennen und ev. eine Regierungskrise zu provozieren, schicken sie diesen Lanz vor, den man sowieso nicht ernst nehmen kann und der nicht mal in der Fraktion Rückhalt hat.
leser
Ach anderle
Do wearn wieder a poor sonderbeitrãge vertoalt und die mehrheit isch wieder gewählt
Das nennt man herdenimmunität
schwarzesschaf
Aber hier in netz tchtlich vorgehen wie frau ladurner aber wenn es von ihrer partei oder kolationspartei kommt dann ist es ok. Schon lachhaft diese Svp
schwarzesschaf
Wird zeit für den nächsten Rapp
Svp
Tuts die Lega isch ok
Beim with anderlan eben nit
Die meinung vom Volk intressiert ihns nit
Svp olles wos es tieht isch ok oder a nit
Vei die wohlen kreig es es zrugg
perikles
Man kann Frau Unterberger mögen oder auch nicht…aber sie zeigt Rückgrat, Respekt.
sepp
do heben die 2 obernieten patscher und lachnummer die pappen neuwahlen waren srichtige noa waren o se eh los ach und leute wie an lanz und no einige kemm jo eh nimma innin die handwerker wern woll drau kemm sein wos sellfür a niete isch
hubertt
Hopsala, hat die Unterberger das Gewerbe gewechselt – oder hat er das anders gemeint??
tirolersepp
Recht hot die Julia !!!