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Trickreiche Impfgegner

Foto: SABES/ 123RF.com

Wie die Impfgegner im Sanitätswesen ihre Suspendierung monatelang hinauszögern können.

von Markus Rufin

Der Impfzwang für Mitarbeiter im Gesundheitswesen sorgte in den letzten Wochen immer wieder für Sorgen bei Krankenhäusern, Seniorenwohnheimen und anderen Strukturen. Neben der großen Frage, wie viele der Mitarbeiter sich nicht impfen lassen, zeigten sich immer wieder neue Probleme.

Nun steht das nächste bevor. Wie die TAGESZEITUNG gestern berichtete, wurde ein Großteil der Briefe, mit der die Mitarbeiter dazu aufgefordert werden, die Impfung zu machen beziehungsweise die Dokumentation zur vervollständigen, verschickt. Auch einige Rückmeldungen sind beim Sanitätsbetrieb bereits eingetroffen, doch diese werden derzeit erst überprüft. Das wird wohl noch einige Zeit dauern.

Sollte sich anhand der Rückmeldung herausstellen, dass der Mitarbeiter sich nicht von der Impfung befreien kann und diese auch nicht macht, wird dem Mitarbeiter ein letzter Brief mit einem Impftermin zugeschickt. Wird dieser Termin nicht wahrgenommen, wird der Mitarbeiter suspendiert. Ende Mai könnte es bereits so weit sein, dass erste Mitarbeiter suspendiert werden.

Doch die Impfverweigerer im Gesundheitswesen suchen jetzt fieberhaft nach Auswegen, um sich vor dieser Suspendierung zu drücken. In der Hoffnung, dass der Impfzwang in der Zwischenzeit aufgehoben wird.

So berichtet es zumindest eine Mitarbeiterin des Seniorenwohnheimes der TAGESZEITUNG. Ihrem Bericht zu Folge sei die Sorge davor, dass ungeimpfte Mitarbeiter auch noch im Sommer weiterhin in den Krankenhäusern und Altenheimen tätig sind und damit Patienten und andere Mitarbeiter gefährden, groß.

Diese Sorge ist auch nicht unberechtigt, denn wie die Mitarbeiterin berichtet, gibt es bereits eine Möglichkeit, die Suspendierung aufzuschieben. Man müsse einfach nur den Brief ignorieren und könne so mehrere Monate weiterarbeiten.

Auch im Sanitätsbetrieb kennt man das Problem, wie Pflegedirektorin Marianne Siller bestätigt: „Wenn die Mitarbeiter beim Eintreffen des Einschreibens nicht zu Hause sind, wird dieses bei der Post für bis zu 60 Tage gelagert. Erst danach wird das Einschreiben zurückgeschickt.“

Man müsse sich erst anschauen, was man macht, wenn der Einschreibebrief nicht beantwortet wird. Siller hofft dabei vor allem auf die Umwandlung des Dekretes in ein Gesetz: „Wir würden dann nämlich wissen, wie es genau weitergeht.“

Es ist ein altbewährtes System, auf das die Impfverweigerer zurückgreifen. Bereits bei der Impfpflicht in den Kindergärten haben die Impfgegner dazu geraten, die Einschreibebriefe erst später bei der Post abzuholen. Es ist also ein Spiel auf Zeit.

Es gibt aber auch Unterschiede zur Impfpflicht in den Kindergärten. Denn viele der Mitarbeiter in den Krankenhäusern oder Seniorenwohnheimen haben eine PEC-Adresse. Wird der Brief über die PEC-Adresse verschickt, gilt dieser als zugestellt. Einige bekommen den Brief aber eben auch per Post.

Außerdem weist Siller daraufhin, dass der Mitarbeiter nur 60 Tage gewinnt: „Wenn man sich nicht impft, ist man bis zum 31. Dezember suspendiert.“ Dass der Impfzwang in der Zwischenzeit gekippt wird, hält Siller für ausgeschlossen.

Ebenso wenig ist es möglich, dass die Betriebe auf die Suspendierung verzichten, wenn die offizielle Mitteilung erst Mal erfolgt ist, wie Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime erklärt: „Es handelt sich dabei um einen formellen Schritt, den wir machen müssen, sobald von Seiten des Sanitätsbetrieb die Mitteilung erfolgt, dass wir die Mitarbeiter suspendieren müssen. Wir können dagegen nichts machen.“

Auch die Gewerkschaften kennen diese Vorgangsweise der Impfverweigerer. Evelyn Januth vom ASGB-Gesundheitsdienst ratet von einer solchen Vorgangsweise allerdings ab: „Es ist für uns ein absolutes Novum, aber die Mitarbeiter werden auch suspendiert, wenn sie das Einschreiben ignorieren, da der Betrieb ansonsten strafrechtlich verfolgt wird. Am Ende könnte sich sogar ein Nachteil für den Mitarbeiter entwickeln.“

So könnte es letztlich auch dazu kommen, dass der ungeimpfte Mitarbeiter dauerhaft ersetzt wird. Denn wie Martina Laduner berichtet, befinden sich viele Heime bereits auf der Suche nach Personal: „Wir kennen derzeit zwar noch keine Zahl, sind aber dabei, uns auf die Suspendierungen vorzubereiten. In erster Linie natürlich durch Umschichtungen, aber viele Heime haben sich auch auf Personalsuche begeben.“ Es ist also keinesfalls ratsam, den Einschreibebrief zu ignorieren.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (55)

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  • andreas

    Entlassen, da sie auch charakterlich nicht geeignet sind, sich um Senioren und kranke Menschen zu kümmern.
    Manche Argumente der Impfgegner sind haarsträubend.

    • waldhexe

      @andreas
      Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist über Charakter mancher Menschen zu urteilen. Ich schätze mal das sind nicht Impfgegner, sondern diese haben weit bessere Informationen was Impfungen betrifft. Also kleinere Brötchen zu backen wäre manchmal angebracht.

      • andreas

        Was genau tut dein Glaube zur Sache?

        Sie weigern sich, die angebotenen Sicherheitsvorkehrungen zu nutzen und müssen halt die Konsequenzen dafür tragen.
        Ist ihr gutes Recht, es ist aber auch das Recht der Arbeitgeber, die Konsequenzen daraus zu ziehen.

        Und wenn ich mir manchen Unsinn von z.B. Altenpflegerinnen anhöre, wird mir verständlicher, warum es in diesen Institutionen teilweise zu prekären Situationen kommt.

        • meintag

          Bekomme Selbst oft mit wie sich Angestellte Impfverweigerer des KH untereinander aufschaukeln. Da werden Unwahrheiten mit dem sogenannten KH Radio verbreitet. Vormittag sprechen Sie von angeblichen Fällen. Am Nachmittag wird in der anderen Abteilung schon von Erwiesenen gesprochen.
          Draghi sollte deshalb umgehend das Dekret zum Gesetz machen.

      • enfo

        Sie haben eben keine besseren Informationen. Es sind weder Virologen noch Ärzte, bei allem Respekt vor ihrer Arbeit.

  • ich

    @andreas voll deiner Meinung.

  • sukram

    Jene, die das Gesundheitswesen nicht braucht bzw. die Unfähigen würde ich entlassen (ist ohnehin überfällig) . Jene, die das Gesundheitswesen braucht, würde ich behalten. Wenn sie sich Testauflagen unterziehen, und die Patienten geimpft sind, dann ist nicht so kritisch.
    Ein bisschen sind die Patienten auch eigenverantwortlich, sich impfen zu lassen.

  • iatzreichts

    Tageszeitung schämt euch!! Ihr seid eine Schande!

  • waldhexe

    Glaubt ihr wirklich, dass es einen über achtzigjährigen im Altersheim interessiert ob ihn ein Geimpfter oder ein Ungeimpfter den Arsch saubermacht? Arme Leute in den Pflegeberufen, denen vor einem Jahr noch zugejubelt und zugeklatscht wurde,stehen jetzt auf der Abschussliste und das nur wegen einer Impfung,von der man nicht weiss,ob man sich selbst oder auch andere schützt.Das nennt man Solidarität. Genau die jenigen,die in Vergangenheit die Drecksarbeit geleistet haben, kann man jetzt nach getaner Arbeit fallen lassen.Wieso kann man dieses Problem nicht durch Tests lösen? Oder halten diese Tests nicht was sie versprechen?Südtirol ist ja bekannt wegen seiner der Sonderwege. Hier wäre die Politik gefordert eine Lösung herbeizuführen.Wenn es zu einen Pflegenotstand kommen sollte ist nicht das Pflegeperonal verantwortlich sondern die Politik.

    • enfo

      Haben sie den Schuss eigentlich nicht gehört? Es geht darum niemand anderen zu gefährden. Mit einer Impfung sind sie bei weitem nicht so Infektionsgefährdet und somit auch eine geringe Gefahr für andere. Ich arbeite auch mit Menschen und empfinde es als meine moralische Pflicht mich und andere zu schützen. Wären diese Menschen auch noch alt, schwach oder krank, dann ist das meine Pflicht, sie wo weit als möglich auch zu beschützen.
      — und was wollen sie für einen Sonderweg? Haben sie Ansätze die Probleme unserer Zeit zu lösen? Eben nicht!!!!!
      Hören sie wie jeder normale Mensch auf Experten und versuchen sie nicht selbst Experte zu spielen, denn es geht hier um zu viel.

    • enfo

      Wie die kleinen Kinder. Warum kann man das nicht mit Tests lösen? Weil das auf Dauer zu teuer ist!!!!!

  • wurm

    Was wäre wenn, es ist Pandemie und alle wären Impfgegner? Dann ????

  • wurm

    Pflegekräfte als Impfgegner – hochbezahlt – sicher Arbeit – sichere Pension und andere Sozialleistungen – einfach cool – und nun noch auf der Suche noch Schlupflöchern – Hauptsache ICH und nur ICH……
    —–aber vielleicht ist man auch froh ….wenn die endlich weg sind……(denn wenn das ICH im Vordergrund steht – vielleicht arbeiten die dann auch nach diesem Motto…. ich komme wann es mir passt ich bin krank wenn möglich …usw……im Zweifel arbeiten ja die Gewissenhaften….-und/oder es gibt viele Nebenerwerbbsmitarbeiter – sie haben noch ein anderes gutes Einkommen (Auskommen) und sie können sich die Suspendierung leisten…..??????)
    Ich könnte es mir nicht leisten keine Arbeit zu haben – und ich möchte mich und andere schützen….nur so bekommen wir ein fast normales Leben……

  • waldhexe

    Anscheinend ist manchen hier die Logik abhanden gekommen. Wie es aussieht müssten 99,95% der Bevölkerung die restlichen 0,05% schützen. Die Zeit wo Panikmache und Moralkeule noch funktionierten ist vorbei. Um die Zahlen hoch zu kriegen müsste man anfangen Haustiere zu testen.

  • george

    Habe kaum jemals dümmere Kommentare gelesen als manche Impfgegner oder Trotzköpfe hier schreiben. Ihr Niveau ist beschämend und gleichzeitig auch gesellschaftsschädigend.

  • perikles

    Viele dieser Mitarbeiter werden vor der endgültigen Suspendierung sich noch impfen lassen. Denn auch wenn sie ihren bisherigen Arbeitsplatz verlieren/verlassen sollten, bleibt der Impfdruck auf sie auch dann hoch, wenn sie eine andere Arbeit beginnen. Viele Arbeitgeber werden eine Impfung in ihre Aufnahmegespräche einfliessen lassen.

  • sorgenfrei

    Die Pflegekräfte sind per se verantwortlich für die Gesundheit ihrer anvertrauten vulnerablen klientel… es gibt keine vernünftige wissenschaftliche erklärung gegen die impfung… wiederhole keine.!!! Alle bisher vorliegenden zahlen belegen, dass die impfung wohl der ausweg aus der misere ist… und zwar der einzige, mittelfristig zumindest… vor einem jahr beklagten sich die pflegekräfte (damals zurecht), sie seien unzureichend geschützt vor dem virus, obwohl an vorderster front kämpfend… und jetzt, wo es eine wirksame waffe gibt, nutzen einige diese nicht… deshalb sofort aus dem dienst entfernen und bei der auswahl bessere verfahren für die eignung suchen…

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