„Weniger Gülle, weniger Asphalt“
Für mehr Artenvielfalt fordern die Grünen ein Umsteuern. Pestizide, Gülle und Asphalt würden die Liste der gefährdeten Arten verlängern.
„Die Sommer werden immer stiller. Das Summen der Bienen, das Zirpen der Grillen, das Zwitschern der Vögel wird immer seltener. Menschen mit feinem Gehör merken das schon lange, Wissenschaftler sehen sich gezwungen, jedes Jahr die Roten Listen der gefährdeten Arten zu verlängern und Imker wissen sich ob des Bienensterbens keinen Rat mehr“, heißt es von den Südtiroler Grünen.
Es sei Zeit umzusteuern. „Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft bringt wildlebende Schmetterlinge und Bienen um. Gülleteppiche auf den Wiesen ersticken seltene Pflanzen, die Rodung von Auwäldern zerstört Heimat, auf asphaltierten Wegen und Straßen finden die Schwalben kein Baumaterial mehr und so manche Hausgärten sind blitzblank geputzt. Das alles muss aber nicht sein“, meint der Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler.
„Die Biodiversitätskrise“, so die Grünen, „hat auch in Südtirol inakzeptable Ausmaße erreicht, jeder Mensch kann aber etwas gegen das Artensterben tun. Die EU-Kommission möchte bis 2030 auf 50 Prozent der Pestizide verzichten, das sollten wir auch wollen. Die EU-Kommission möchte bis 2030 die Ökoflächen auf 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ausweiten, das sollten wir übertreffen wollen. Auch in unseren Gärten und auf kleinen Balkonen können wir viel für die Artenvielfalt tun. Insektenhotels sind gute Beispiele dafür.“
Geht’s den wildlebende Arten gut, gehe es der Umwelt gut. Und geht’s der Umwelt gut, gehe es den Menschen gut, so das Motto der Grünen.
„Wenn wir also auf die wildlebenden Tiere und Pflanzen achten, achten wir auch auf unsere Gesundheit. Weniger Pestizide, weniger Gülle, weniger Asphalt sind für mehr Artenvielfalt notwendig. Wenn wir wollen, können wir das Artensterben stoppen. Jeder auf seine Art und Weise.“
Die Grüne Fraktion hat eine Broschüre mit zehn konkreten Aktionen auf ihrer Website veröffentlicht.
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Kommentare (24)
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perikles
Die Vorschläge der Grünen begrüsse ich, es ist der Mensch der die Natur braucht und nicht umgekehrt.
tirolersepp
Ich bin auch für mehr Unkraut, Almwiesen und Schotterstrassen !!
Die halbe Menschheit würde mit dieser Einstellung verhungern – so schauts aus !
imker999
Omg!!! Ganz schön staubig diese Schotterstraßen.
papaf
@tirolersepp, ich bin dür Bienen, blühende Almwiesen ohne Gülle und für asphaltierte Almautobahnen. Damit werden wir den Agrarkonzernen Paroli bieten. Glaube nicht, dass die südtiroler Bauern den Hunger auf der Welt lindern werden.
perikles
Die Welt ist eh voll von Überproduktion
laura
Wieso meinen alle die Arbeit der Bauern zu kommentieren außer die Bauern?
95%der Befölkerung wissen oder meinen zu wissen wie 5% der Bauern zu arbeiten haben….
george
Wieso meint ‚laura‘ zu wissen, dass jene, die hier schreiben, womöglich alle keine Bauern sind und doch zu wissen meinen, wie Bauern zu arbeiten haben? Solche Vorurteile kann sich ‚laura‘ an sich selber schenken oder besser still sein um sich nicht lächerlich zu machen. Ich arbeite landwirtschaftlich und schreibe auch. Gebe in diesem Bericht den „Grünen“ Recht. Leider sind es noch viel zu wenige Landwirte, die ökologisch ausgeglichen und doch produktiv gesund arbeiten.
kritiker
Der Mensch sägt am Ast auf dem er sitzt, und zwar am dickeren Ende.