Geschützte Dämme
„Um die Gefahr von Dammbrüchen zu verringern, gilt es, die Eigenschaften der Geomaterialien zu kennen, aus denen die Dämme und ihr Fundament bestehen. Denn wissen heißt vorbeugen“, unterstreicht der Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd Fabio De Polo.
Ab Mitte Mai beginnt die Mailänder Firma Tecnoin mit einer Reihe geotechnischer Untersuchungen entlang der Etsch. Insbesondere werden jene Abschnitte der Etsch in Salurn untersucht, die parallel zur Brennerautobahn A22 verlaufen und bei denen es im Falle eines Dammbruchs zur Sperrung einer der wichtigsten europäischen Verkehrsadern käme.
DAs Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd in der Agentur für Bevölkerungsschutz koordiniert die Studie, an der die Abteilung für Geotechnik für Ingenieure der Universität Padua und das Forschungsinstitut für hydrogeologischen Schutz des Consiglio Nazionale delle Ricerche CNR in Padua beteiligt sind.
Innovative geotechnische Messtechnik
Zur Erkundung des Bodens werden 30 Meter tiefe Bohrungen durchgeführt. Erstmals in Südtirol werden Bodenproben (Kies und Sand) mit der so genannten Gel-Push-Sampler-Technik entnommen: Mit dieser aus Japan stammenden Technologie können Bodenproben so ans Tageslicht befördert werden, dass ihre strukturellen Eigenschaften unverändert bleiben. Die Bohrlöcher werden mit innovativer geotechnischer Messtechnik wie etwa Glasfaserkabeln ausgestattet, mit der eine Messung der Temperatur des Bodens in der Tiefe erfolgen kann. Auf diese Weise werden wichtige Informationen gewonnen, um die Stabilität der Dämme während eines Hochwassers zu beurteilen.
Risikominderung durch Präventionsmaßnahmen
Das Projekt wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. Die Achse 4 Sicherer Lebensraum des Operationellen Programms Investitionen in Wachstum und Beschäftigung EFRE 2014 bis 2020 hat die Risikominderung durch Präventionsmaßnahmen zum Ziel.
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