Der NO2-Einwand
Die Staatsanwaltschaft will ein Strafverfahren gegen den Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi einstellen. Doch es gibt Widerstand.
von Thomas Vikoler
Bürgermeister leben, in strafrechtlicher Hinsicht, gefährlich. Ein Bozner Lehrer und Umweltaktivist Claudio Campedelli hat Bürgermeister Renzo Caramaschi im Jahre 2019 angezeigt, weil er seiner Ansicht nach nichts bzw. zu wenig gegen die Stickstoff-Dioxyd-Belastung in der Landeshauptstadt unternommen hat. Der Grenzwert von 40 Mikrogramm war tatsächlich mehrmals überschritten worden.
Die potentiellen Straftaten: Amtsunterlassung und Wegwerfen von gefährlichen Gegenständen (nämlich NO2).
Die Staatsanwaltschaft hat nun nach vergleichsweise aufwändiger Ermittlung die Einstellung des Verfahrens gegen den Bozner Bürgermeister beantragt. Der Anzeigeerstatter hat dagegen Einspruch eingelegt – am Dienstag fand dazu die Verhandlung vor Untersuchungsrichterin Carla Scheidle statt.
Dass der Bürgermeister das Verfahren nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigt der Umstand, dass er zu seiner Verteidigung die Anwälte Flavio Moccia und Angelo Polo engagiert hat, die einen umfassenden Schriftsatz verfasst haben. Wesentlich umfangreicher ist das Material, das Campedelli mit dem Beistand der Mailänder Anwältin Veronica Dini eingebracht hat.
Nun ist die Entscheidung zum Archivierungsantrag abzuwarten.
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Kommentare (3)
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paul1
Nur noch beschämend, wie so manche Leute vorgehen, jeder verklagt jeden, es wird alles nur angezeigt und kritisiert. Jeden Recht machen ist mehr als schwer…
robby
Whow – Solche Lehrer braucht das Land.
Kein Wunder wenn unreife Jugendliche dann Freitags Schule schwänzen.
Dass solche Lehrer bei Jugendlichen bleibenden Eindruck hinterlassen können habe ich am eigenen Leib mit Alexander Langer als Lehrer erlebt. Hier sollten die Verantwortlichen große Vorsicht walten lassen.