Der Millionen-Deal
Die Landesregierung kauft für 20 Millionen Euro neue Schnelltests an. Der Corona-Pass bleibt noch bis Ende Juli Zugangsvoraussetzung für Innengastronomie und Kultur.
Die Landesregierung hat stolze 19,3 Millionen Euro für die Umsetzung der Aktion „Wir testen“ und den Corona-Pass zweckgebunden. Der Sanitätsbetrieb kann mit den Finanzmitteln die nötigen Corona-Tests ankaufen und an die Organisationen weitergeben, damit sie die Teststationen betreiben können. Dabei sind 14,4 Millionen Euro für den Ankauf der Test-Kits vorgesehen, 4,8 Millionen Euro für die Zusammenarbeit mit privaten Partnern sowie 120.000 Euro für die Logistik.
„Unser Ziel ist es, durch ständiges Testen und Monitoring die Infektionsketten schnell zu unterbrechen und so die Lage weiter zu beruhigen und unter Kontrolle zu halten“, unterstreicht Sanitätslandesrat Thomas Widmann. Inzwischen gibt es in nahezu allen Gemeinden Testzentren, wo sich die BürgerInnen schnell und wohnortnah testen können. An den Stationen wurden bisher 171.068 Corona-Tests vorgenommen, davon fielen 302 positiv aus.
Seit vergangener Woche bieten auch die Apotheken die Nasenflügel-Tests an und haben bisher rund 10.000 solcher Tests durchgeführt. In Schulen wurden allein am Montag über 40.000 Nasenflügeltests vorgenommen. Bisher gab es in über 534 teilnehmenden Schulen insgesamt 401.368 Corona-Tests. 345 Kinder und Jugendliche wurden dabei positiv getestet. „Durch das fleißige Testen können wir vor allem Asymptomatische herausfischen und die Situation gut monitorieren“, betont Widmann.
Die Landesregierung plant, dass der Corona-Pass in Südtirol noch bis Ende Juli Zugangsvoraussetzung für die Innengastronomie und die Kultureinrichtungen bleiben soll. Dies ist insofern bemerkenswert, als Bars und Restaurants im restlichen Staatsgebiet bereits am 1. Juni den Innenbereich wieder öffnen dürfen – und zwar ohne Pass. Anpassungen sind laut dem Gesundheitslandesrat aber möglich, etwa eine Reduzierung der Test-Gültigkeit auf 48 Stunden, sofern dies europaweit so vorgesehen wird. Noch sei aber nicht klar, wann und in welcher Form Italien und die anderen EU-Mitgliedsstaaten den Grünen Pass einführen werden. (mat)
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Kommentare (26)
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sigo70
Es ist traurig zu sehen, welche Narrenfreiheit unsere Landesregierung hat. Gibt es keine Opposition, keine Kontrolle, keinen Hausverstand?
devils_son
Opposition? wenns um Geld vertoaln geat – herrscht grooooße Einigkeit
waldhexe
Diese Gratistests sind ganz schön teuer.
Und das auf Grund einer Infektionskrankheit wegen der wir im Ausnahmezustand bezw. im Notstand befinden. So die Begründung der Ämter, wenn sie Ausgaben für Corona beschliessen. (siehe Gemeindebeschlüsse usw.)
vinsch
während wir noch auf die finanzielle Spritze warten …., das ist einfach nur mehr lächerlich.
vinsch
Das wäre eine schlechte Werbung für uns. In ganz Italien alles offen ohne Pass und bei uns nicht, ich hoffe, hier wird noch einmal nachgedacht! Ich glaube es reicht jetzt dann einfach!
meintag
Nun, für Deutschland ist Südtirol immer noch Risikogebiet. Somit entscheidet weiterhin die Politik jenseits des Brenner und Reschenpasses.
tirolersepp
Es ist immer wieder erstaunlich wie weit entfernt sich die Politik von der Realität bewegt – erstaunlich !
Jedoch auch Merkel musste sich für überhasstete Entscheidungen entschuldigen !
pat
Wahnsinn wie öffentlicher Gelder verschleudert werden. Was für eine Misswirtschaft. Nicht mal wenn diese app tatsächlich einen Nutzen hätte wären solche Unsummen gerechtfertigt. Ignoranz pur. Und der Dummbürger wählt weiter die selben unfähigen Kandidaten. Kann man nur noch panisch lachen und den Kopf schütteln…
adobei
Viel Geld,doch welche Alternative?keine Nasenflügeltests mehr oder jeder bezahlt sie selbst. Was ist wohl besser????