Speranzas Anruf
Weil der Rt-Wert auf über 1 geklettert ist, läuft Südtirol Gefahr, orange Zone zu werden. Dabei sind die Intensivstationen fast leer. Der Gesundheitsminister beruhigt.
Laut dem neuesten Monitoringbericht des römischen Gesundheitsministeriums ist der Rt-Wert in Italien minimal auf 0,89 gestiegen. Dafür sinkt die Zahl der Neuinfektionen und der Krankenhauspatienten kontinuierlich. Ab Montag wird sich keine Region mehr in der roten Zone befinden. Nur noch Aosta, Sardinien und Sizilien sind dann orange, alle anderen sind gelb.
Brisant: Südtirol ist neben Molise die einzige Region mit einem Rt-Wert über 1 (1,07): Streng genommen müsste die Autonome Provinz damit in die orange Zone wechseln. Von diesem Schicksal bleibt sie aber vorerst verschont, weil der untere Rt-Wert, der für die Einstufung herangezogen wird, mit 0,96 noch minimal unter 1 ist.
Der Präsident der Regionenkonferenz Massimiliano Fedriga fordert nun auf Vorschlag von LH Arno Kompatscher, dessen Trentiner Amtskollegen Maurizio Fugatti und dem Präsidenten Piemonts, Alberto Cirio, eine Reform der Parameter: Nicht der Rt-Wert soll zur Einstufung herangezogen werden, sondern der Hospitalisierungs-Rt und die Hospitalisierungsrate (jene Werte, mit denen die Landesregierung im Januar ihre Öffnungsschritte begründet hatte).
Die entsprechenden Daten verbessern sich in Südtirol nun schon seit Wochen: Derzeit benötigen sechs Personen eine intensivmedizinische Behandlung, rund 50 Covid-Patienten müssen auf den Normalstationen betreut werden. Auch die 7-Tage-Inzidenz ist mit 70 alles andere als orange-würdig. „Bei so geringen Fallzahlen können Einzelfälle dazu führen, dass der Rt-Wert springt“, erklärt Kompatscher. Gesundheitsminister Roberto Speranza versicherte dem LH gestern in einem Telefongespräch, dass Südtirol „selbstverständlich“ weiterhin gelbe Zone bleibe. (mat)
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