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„Großer Imageschaden“

Die Handelskammer greift frontal den Sanitätsbetrieb an: Durch die Kommunikation der positiven Antigen-Schnelltests sei ein großer Imageschaden für Südtirol entstanden.

Es ist ein Frontalangriff:

Die Handelskammer wirft dem Sanitätsbetrieb Südtirol vor, mit der Veröffentlichung der positiven Antigen-Schnelltests päpstlicher als der Papst gewesen zu sein. Damit, so die Handelskammer, sei Südtiroler allerdings ein schwerer Imageschaden entstanden.

Im italienischen Staatsgebiet außerhalb Südtirols sowie in Österreich und Deutschland werden nur die mittels PCR-Test positiven Corona-Fälle veröffentlicht. Da der Südtiroler Sanitätsbetrieb auch die Anzahl der Antigen-Schnelltests publiziert, erscheint die 7-Tage-Inzidenz hierzulande unverhältnismäßig höher und verursacht Imageschäden, so heißt es in einer Aussendung der Handelskammer.

Die Handelskammer Bozen veröffentlicht „zur besseren nationalen und internationalen Vergleichbarkeit“ nun ein Datenblatt, das ausschließlich auf den PCR-Tests beruht.

Die Handelskammer schreibt:

„Durch die Kommunikation der Anzahl der positiven Antigen-Schnelltests zusätzlich zu den positiven PCR-Tests vonseiten des Südtiroler Sanitätsbetriebs entstand bereits und entsteht auch weiterhin ein großer Imageschaden für Südtirol. Bei der Kommunikation der Coronazahlen ist es sinnvoll, dass Südtirol sich den internationalen Standards anpasst. Darüber hinaus muss Datensicherheit herrschen.“

Am vergangenen Donnerstag lag die aus positiven PCR-Tests und positiven Antigen-Schnelltests kombinierte 7-Tages-Inzidenz in Südtirol beispielsweise bei 100.

Würden jedoch wie es zum Beispiel in den italienischen Gebieten außerhalb Südtirols, Österreich oder Deutschland üblich ist, nur die PCR-Tests in die Berechnung einfließen, so hätte man am Donnerstag für Südtirol eine 7-Tage-Inzidenz von 55 verzeichnet, so die Handelskammer.

Da in Südtirol zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz neben den positiven PCR-Tests auch die positiven Antigen-Schnelltests herangezogen werden, entstehe bei den Personen, die nicht aus Südtirol kommen, ein falscher Eindruck. „So haben deutsche Medien berichtet, dass Südtirol unverantwortlicher Weise länger geöffnet hielt, obwohl es viele Coronafälle gegeben hat. Hätte man jedoch, wie es Italien, Deutschland und Österreich machen, nur die positiven PCR-Tests kommuniziert, wäre auch hier die 7-Tage-Inzidenz deutlich niederer gewesen“, so die Handelskammer.

Die Handelskammer Bozen hat deshalb entschieden, auf ihrer Internetseite ein Datenblatt zu veröffentlichen, in dem nur die positiven PCR-Tests einfließen. Besonders für Südtirols Gäste ist dieses interessant, da es mit den Zahlen ihrer Heimatländer vergleichbar ist, so die Handelskammer.

Auf der offiziellen Seite der EU zu den Corona-Zahlen scheint bei der Statistik zu den verschiedenen Ländern immer noch die Anmerkung auf, dass Südtirol am 22. März 10.665 zusätzliche Fälle nachgemeldet hat, die sich auf den Zeitraum vor dem 15. Januar 2021 beziehen.

„Dies sind positive Fälle aus Antigen-Schnelltests, welche mit PCR-Tests nachgetestet wurden. Solche Datenpannen gilt es zu vermeiden, da diese der Glaubwürdigkeit bzw. dem Image von Südtirol schaden“, kritisiert die Handelskammer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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