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„Eine Frage der Würde“

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2021 ruft die Südtiroler Landesregierung dazu auf, an Verbesserungen im Bereich Arbeit gemeinschaftlich und mit Nachdruck weiterzuarbeiten.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts stellt der Tag der Arbeit die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Mittelpunkt. Das vergangene Pandemiejahr und auch das Jahr 2021 haben die Arbeitswelt vor grundlegende Veränderungen und neue Herausforderungen gestellt. Letztere gilt es nun wahrzunehmen, um aus der Krise eine Chance zu machen, ist die Südtiroler Landesregierung überzeugt.

„Auch im Jahr 2021 steht der 1. Mai – ähnlich wie im Vorjahr – unter besonderen Vorzeichen. Wir haben im Vorjahr zahlreiche Erfahrungen gesammelt, die wir nun zum Wohle der Menschen in unserem Land einsetzen wollen, auch und vor allem im Bereich der Arbeitswelt“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher:

„Es ist uns bewusst, dass viele Menschen durch die Krise arg verunsichert wurden und mit Sorge in die Zukunft blicken, gar um ihren Arbeitsplatz oder den Abbau der sozialen Errungenschaften fürchten.“

Die Aufmerksamkeit müsse aber auch jenen gelten, die trotz Arbeit kein Auskommen mit dem Einkommen haben. „Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Würde„, sagt der Landeshauptmann: „Im Bereich Arbeit kommen aufgrund des durch die Krise verstärkten Ungleichgewichts sicher noch größere Aufgaben auf uns zu. Diese können wir nur durch das gemeinsame Engagement der Sozialpartner lösen.“

Landesrätin Deeg: „Soziales Netz weiter verdichten.“

Soziallandesrätin Waltraud Deeg zieht folgenden Schluss aus den vergangenen Monaten: „Sie haben uns darin bestärkt, dass wir weiter am sozialen Ausgleich arbeiten müssen. Gerade wenn der Arbeitsplatz unerwartet und auf unbestimmte Zeit abhandenkommt, war und ist es wichtig, dass das soziale Netz trägt.“ Man habe gesehen, dass dieses Netz in Südtirol an den meisten Stellen sehr dicht sei, es gebe jedoch auch noch Schwachstellen, an deren Verdichtung nun intensiv gearbeitet werde.

Ein besonderes Anliegen ist Landesrätin Deeg dabei das verstärkte Engagement im Bereich der Vereinbarkeit von Berufsleben und Familie, aber auch der Pflege: „Viele Familien mussten vor allem im Frühjahr 2020 eine Mehrfachbelastung stemmen. Sie brachte viele an ihre Belastungsgrenzen. Es war darum ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, sobald es die epidemiologische Lage zuließ, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen wieder zu öffnen.“ Doch dies alleine reiche nicht aus: Es brauche ein stärkeres Engagement der Arbeits- und Wirtschaftswelt, um gemeinsam an Lösungsmodellen zu arbeiten. „Sozialpartner und Politik gemeinsam können zum Wohle der Familien, der Gesellschaft, der Wirtschafts- und Arbeitswelt aktiv werden“, ist Deeg überzeugt.

Landesrat Achammer: „Brauchen lokale Antworten auf lokale Realitäten.“

Auch für Landesrat Philipp Achammer ist eine gute sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit eine wichtige Grundlage, um Südtirol gemeinsam weiterzuentwickeln: „Wir haben vor Kurzem das Strategiedokument zur aktiven Arbeitsmarktpolitik 2020-24 erarbeitet. Der sozialpartnerschaftliche Austausch war wichtig, um gemeinsam Maßnahmen und Ziele festzulegen.“

Es sei gerade jetzt nötig, gemeinsam daran zu arbeiten, den Arbeitsmarkt aus der bestehenden Krise zu führen. „Der Südtiroler Arbeitsmarkt hat große Potentiale, die wir weiter fördern und stärken wollen. Wir arbeiten daran, die primäre Zuständigkeit für diesen Bereich zu erhalten, um lokale Antworten auf lokale Realitäten erarbeiten und umsetzen zu können“, führt der Landesrat aus. Diese Maßnahmen zielen unter anderem auf eine Erhöhung der Jugend- und Frauenerwerbstätigkeit ab: Sie müssen in ebenen- und ressortübergreifende Entscheidungen eingebettet werden, ist sich die Südtiroler Landesregierung einig.

Daran werde bereits seit Beginn der Legislatur und auch in den nächsten Monaten weitergearbeitet.

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