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Die Sommerschule

Der Staat will, dass die Schulen den Sommer über geöffnet bleiben und schickt 2,5 Millionen Euro nach Südtirol. Was LR Philipp Achammer vorhat.

Von Matthias Kofler

Bildungslandesrat Philipp Achammer schickt eines voraus: „Derzeit ist mehr unbekannt als bekannt.“

Die Regierung Draghi hat angekündigt, dass die Schulen heuer auch den Sommer über offenbleiben sollen. Auf diese Weise sollen die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, den im Zuge des Fernunterrichts verpassten Lernstoff aufzuholen und die sozialen Kontakte zu pflegen. Bildungsminister Patrizio Bianchi spricht von einer „Brücke“ vom heurigen Corona-Schuljahr in den kommenden Herbst, wo die Schulen wieder zu mehr Normalität zurückkehren dürften. Für die sogenannte „Summer School“ stellt der Staat insgesamt 500 Millionen Euro bereit. Laut ersten Schätzungen des Landesschulamts gehen davon ca. 2,5 Millionen nach Südtirol. Dort wartet man nun gespannt darauf, wie die Ausschreibung der Sommerschule im Detail geregelt wird.

Vor ein paar Wochen hatte die Regierung Draghi eine Verlängerung des Schuljahrs bis Ende Juni in Erwägung gezogen. Dieser Plan wurde mittlerweile verworfen, auch auf Druck der Lehrpersonen und der Gewerkschaften. Auch Achammer hatte sich entschieden gegen eine – wie er sagt – „pauschale Verlängerung des Schuljahrs“ ausgesprochen. Vielmehr sollte man jenen SchülerInnen mit Zusatzprogrammen unter die Arme greifen, die Lernrückstände aufweisen.

Das neue Vorhaben der Regierung klingt in den Ohren des Landesrats schon besser, weil hier von einem „differenzierten Aufholen“ die Rede ist. Derzeit sieht es danach aus, dass die Schulen im Monat Juni Projekte lancieren sollen, die den SchülerInnen beim Aufholen des Lernrückstands helfen. Im September sollen die Kinder und Jugendlichen auf das neue Schuljahr vorbereitet werden. Die Monate Juli und August wiederum dienen zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls und für kreative und musische Aktivitäten. Die Schulen können im Sommer entsprechende Projekte anbieten, müssen es aber nicht. Die Lehrpersonen arbeiten auf freiwilliger Basis, werden aber für die Sommerbetreuung zusätzlich vergütet.

Achammer weist darauf hin, dass es im restlichen Staatsgebiet – anders als in Südtirol – fast keine Sommerbeschäftigung für Kinder und Jugendliche gibt. Die musischen und kreativen Aktivitäten, die der Staat für die Monate Juli und August vorsieht, müssten in Südtirol also nicht zwangsläufig in den Schulen durchgeführt werden. Im Vorjahr haben über 71.000 Kinder und Jugendliche an mehr als 500 Projekten der Sommerbetreuung in ganz Südtirol teilgenommen.

Am Dienstag hat die Landesregierung die Finanzierungsrichtlinien für die Sommerbetreuung genehmigt. So können bis zu 80 Prozent der Kosten für das Betreuungspersonal bezuschusst werden; bei Projekten für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen liegt dieser Satz bei 85 Prozent. Ebenso können bis zu 70 Prozent der restlichen zugelassenen Kosten durch einen Landesbeitrag gefördert werden. „Auch und gerade in der aktuellen Zeit ist die Aussicht auf die vielen Sommerprojekte für Familien in unserem Land von großer Bedeutung. Wir schaffen den Rahmen für sorgenfreie, abwechslungsreiche Ferienwochen“, sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • heinz

    Und die Anti-Lehrer-Neiddebatte geht wieder mal los.
    Augen auf bei der Berufswahl,
    sag ich da nur…

  • na12

    Die Politiker haben eine Sommerpause bei einem fetten Gehalt. Würd ich abschaffen. Die Schule dauert für Lehrer bis Ende Juni und im Sommer haben sie 30 Tage frei und das Gehalt wird bis auf ein Minimum gekürzt. Dann geht es wieder los. Das weiß nur kaum jmd. Da wär mal das Gehalt zu verdreifchachen, um sich der Bezahlung in Deutschland anzupassen.
    Schule hat immer stattgefunden und noch viel mehr. Finde das ist jetzt rausgeworfenes Geld. Das könnte man anders investieren. Schule ist eine Bildungsinstitution und keine Erziehungsinstitution oder Parkgarage für Kinder bis 18.Lasst unsere Kinder mal in Ruhe. Die sollen sich austoben.
    Die Brottler hier haben einen Mittelschulabschluss und wären nie im Stande auf 25 Kids gleichzeitig zu schauen. Dumm wie Brot eben und auf 3 Pienaz neidisch. Die Kassiererin im Supermarkt und die Tippse im Büro können sich ja umschulen lassen. 8 Jahre Ausbildung. Oder Arzt und Ärztin werden. Oder Anwalt und Anwältin. Auf alles sind manche neidisch. Geht mal studieren, ihr faulen Leute. Viel Spaß, ihr Pfeifen.. beim ewigen Abschieben von eigenen Aufgaben.

  • robby

    @na12, du argumentierst tatsächlich wie ein 12jähriger. Der Umgang mit Kindern scheint geistig abzufärben. Und zähl zu den 30 Ferientagen im Sommer doch vollständigkeitshalber bitte die ganzen anderen Ferientage übers Jahr dazu.

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