Die Sinner-Show
Nächste Galavorstellung von Jannik Sinner beim ATP-500-Sandplatzturnier in Barcelona. Der 19-jährige Sextnerschaltete am Freitag im Viertelfinale den russischen Superstar Andrey Rublev (ATP 7) in zwei Sätzen, nach 1:35 Stunden Spielzeit, mit 6:2, 7:6(6) aus.
Dank des Halbfinaleinzugs schreibt Sinner auch Südtiroler Tennisgeschichte. Mit 2.548 Punkten wird der Pusterer ab Montag auf Platz 18 in der Weltrangliste aufscheinen. Somit stellt Sinner den Allzeitrekord von Andreas Seppi ein, der im Jänner 2013 mit „Best Ranking“ ebenfalls an der 18. Position geführt wurde.
Nach dem gestrigen 7:6(9), 6:2-Sieg gegen den Spanier Roberto Bautista Agut stand Sinner heute zum 10. Mal in einem ATP-Viertelfinale im Einsatz. Auf den Sextner wartete die Nummer 7 der Welt, der Russe Andrey Rublev, der letzte Woche in Monte Carlo Sandplatz-König Rafael Nadal bezwungen hat und im Fürstentum erst im Finale an StefanosTsitsipas scheiterte. Rublev ist mit 25 Saisonsiegen der erfolgreichste Spieler in diesem Jahr. Einmal haben Sinner und der 23-Jährige aus Moskau schon gegeneinander gespielt, im Vorjahr in Wien, wo der Südtiroler beim Stande von 1:2 wegen einer Blase unter dem Fuß aufgeben musste. Sinner bestritt sein elftes Duell gegen einen Top-Ten-Spieler, heute feierten er dank einer sensationellen Vorstellung seinen vierten Sieg.
Sinner begann auf der roten Asche in Katalonien sehr stark. Zwar musste er im zweiten Spiel gleich einen Breakball abwehren, im darauffolgenden Game nahm er Rublev dann aber den Aufschlag zur 2:1-Führung ab. Der Südtiroler dominierte den Russen und zog mit einem weiteren Break im siebten Spiel auf 5:2 davon. Nach 37 Minuten Spielzeit machte Sinner den Sack zum 6:2 zu.
Der zweite Spielabschnitt war hingegen sehr ausgeglichen. Bis zum 3:3 brachten beide Spieler ihre Aufschläge problemlos durch. Im siebten Game war es dann Sinner, der sich das Break zum 4:3 holte. Rublev gab sich aber nicht geschlagen und nahm dem Südtiroler den Aufschlag zu Null zum 4:4 ab. Im elften Spiel lag Sinner schon mit 0:40 vorne, Rublev holte jedoch fünf Punkte in Folge und ging mit 6:5 in Führung. Nachdem Sinner seinen Service durchbrachte, musste dieser Satz im Tiebreak entschieden werden. Dort zog Sinner auf 4:1 davon.
Rublev ließ aber nicht locker, kämpfte sich zurück und hatte beim 6:5 sogar einen Satzball. Der Südtiroler bewies einmal mehr Nerven aus Stahl, glich zum 6:6 aus und verwandelte gleich danach seinen ersten Matchball zum 8:6-Endstand. 12 von 15 Tiebreaks hat Sinner 2021 gewonnen. Das ist unglaublich. „Ich habe einfach versucht, mein bestes Tennis zu spielen. Es war ein hartes Match, doch ich bin immer im Spiel geblieben. Vielleicht war Rublev auch ein wenig müde, er hat heuer schon viele Partien bestritten. Für mich ist es wichtig, in jedem Turnier Erfahrung zu sammeln. Nur so verbessere ich mich“, so der bescheidene Sextner nach seiner Wahnsinns-Vorstellung.
Sechstes Halbfinale auf der ATP-Tour
Somit steht Sinner zum sechsten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Halbfinale, zum bereits dritten Mal in dieser Saison nach Melbourne und Miami. In der Vorschlussrunde trifft der „Azzurro“ am morgigen Samstag auf dem Sieger aus der Begegnung zwischen dem als Nummer 2 gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas (ATP 5) und Felix Auger-Aliassime (ATP 20) aus Kanada. Gegen Tstisipas weist Sinner eine Bilanz von 1:1 auf, gegen Auger-Aliassime hat er hingegen noch nie gespielt.
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