Gedenken an Franz Innerhofer
Die Schützenkompagnie und die Musikkapelle Marling gedenken des vor 100 Jahren von faschistischen Schlägern ermordeten Lehrers Franz Innerhofer. Bozen pflanzt einen Baum zu seinen Ehren.
Als Bozner Blutsonntag werden die Ereignisse vom 24. April 1921 in Bozen bezeichnet. Es handelte sich dabei um einen ersten Höhepunkt faschistischer Gewalt nach dem Ersten Weltkrieg in Südtirol. Die Faschisten, damals noch eine italienweit tätige Schlägertruppe, beschlossen, den traditionellen Trachtenumzug durch Bozen zu stören. Trotz Warnungen ergriffen die zuständigen italienischen Behörden keine Sicherheitsmaßnahmen. Während des Trachtenumzugs griffen die Faschisten Teilnehmer und Zuschauer mit Knüppeln, Pistolen und Handgranaten an. Etwa fünfzig Südtiroler wurden teils schwer verletzt. Der Lehrer Franz Innerhofer aus Marling starb beim Versuch, einen Jungen zu beschützen, durch Schüsse im Hauseingang des Bozner Ansitzes Stillendorf. Das Militär beschränkte sich darauf, die Aggressoren zum Bahnhof zu eskortieren, wo sie unbehelligt abreisen konnten. Zwei Bozner Faschisten wurden verhaftet, aufgrund von Drohungen Mussolinis jedoch gleich wieder freigelassen. Heute erinnert eine Gedenktafel im Ansitz Stillendorf an die Ereignisse.
In Marling und Bozen finden am Samstag und Sonntag Feierlichkeiten zum Gedenken an den ermordeten Innerhofer statt. Die Gedenkfeier in Marling beginnt am 24. April um 16.20 Uhr auf dem Dorfplatz mit einer Ehrensalve, einer Kranzniederlegung und Ansprachen. Am 25. April findet auch in Bozen eine Gedenkfeier statt. Auf dem Hügel der Weisen am Bozner Friedhof wird in Erinnerung an Franz Innerhofer, der posthum zum Ehrenbürger von Bozen ernannt worden ist, ein Baum gepflanzt. Organisiert werden die Feierlichkeiten werden in Zusammenarbeit mit dem Friedenszentrum.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.