„Keine einheitlichen Regeln“
Die Handelskammer fordert eine zeitnahe Umsetzung des Grünen Passes. Die Grenzkontrollen und unübersichtlichen Einreiseregeln müssten weg.
Seit dem Beginn der Covid-Pandemie mehren sich in der Europäischen Union Szenen, die man eigentlich längst vergessen hatte. Geschlossene Grenzen und Reisebeschränkungen in Europa sind derzeit überall gegenwertig und sorgen für Verunsicherung beim grenzüberschreitenden Verkehr.
Um die Reisefreiheit wieder herzustellen, muss der Grüne Pass schnellstmöglich eingeführt werden, fordert die Handelskammer in einer Aussendung.
Die Reisefreiheit sei ein hohes Gut, welches in der Europäischen Union lange als Selbstverständlichkeit galt, bis die Covid-Pandemie alles auf den Kopf stellte. Seit dem Frühjahr 2020 haben so gut wie alle Staaten in der EU Reisebeschränkungen eingeführt, sehr zum Leidwesen der Personen, die zur Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeiten und aus anderen Gründen verreisen.
Dabei seien die rechtlichen Rahmenbedingungen oft sehr unübersichtlich und ändern sich konstant, so die Handelskammer.
In der Aussendung heißt es:
„Während es zum Beispiel bis vor wenigen Wochen noch eine 14-tägige Quarantäne für Personen gab, die aus Österreich nach Italien einreisen, gilt heute für den Großteil Österreichs nur mehr 5 Tage Quarantäne – mit Ausnahme des Bundeslands Tirols. Für Einreisen aus diesem Gebiet gelten nach wie vor 14 Tage Quarantäne bei Rückkehr nach Italien. Berufsreisende sind allerdings unter gewissen Voraussetzungen von der Quarantäne ausgenommen.
Geschäftsreisen sind derzeit aufgrund der unterschiedlichen Einreisebestimmungen in den einzelnen Ländern sehr aufwendig. In Deutschland hat sogar jedes Bundesland andere Bestimmungen im Bezug auf die Einreise aus Coronavirus-Risikogebieten. Geschäftsreisende sind zwar innerhalb der EU im Wesentlichen von der Quarantänepflicht ausgenommen, zu den Grundvorrausetzungen für eine Reise zählt allerdings ein negativer Covid-Test. Doch ist es nicht einheitlich geregelt, welcher Test benötigt wird, PCR- oder Antigen-Schnelltest und wie alt dieser sein darf. Die Kosten für den Test bleiben dabei an den Unternehmen hängen. Darüber hinaus akzeptieren manche Länder keinen italienischsprachigen Test. Viele Länder verlangen zudem, dass man vor dem Reiseantritt ein digitales Einreiseformular ausfüllt.
Um diesem Durcheinander an nationalen Einreise- und Quarantäneregeln Herr zu werden, ist es fundamental, dass der europäische Grüne Pass so schnell wie möglich eingeführt wird. Dieses Dokument schafft einheitliche und klare Regeln für die ganze EU und erleichtert das Reisen für Personen, die geimpft, genesen oder getestet sind.“
„Durch die Einführung des Grünen Passes erwarten wir uns eine Vereinheitlichung der coronabedingten Reisebestimmungen und eine massive Erleichterung beim Reisen. Prioritäres Ziel muss es sein, die Reisefreiheit im Schengenraum sobald wie möglich wieder vollständig herzustellen. Nur mit einem funktionierenden Austausch von Personen, Waren und Dienstleistungen kann sich die Wirtschaft in Südtirol und der EU wieder erholen“, so Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen: „Die Politik auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene ist gefordert, den Grünen Pass so bald wie möglich umzusetzen.“
Eine Normalisierung bei den Reisebestimmungen sei für viele Wirtschaftszweige in Südtirol eine wichtige Grundvoraussetzung für die Durchführung der eigenen Tätigkeit. Es sei darum wichtig, dass die Reisefreiheit baldmöglichst wieder zum Normalzustand wird. Bis es soweit ist, steht die Handelskammer Bozen den Unternehmen auch weiterhin beratend bei Fragen rund um die coronabedingten Reisbestimmungen zur Seite.
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Kommentare (1)
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george
Die Handelskammer drängt auf die Durchführung solch dubioser Maßnahmen und der LH kriegt die Schuld, wenn es nicht funktioniert.