Seelische Notfälle
Die Grünen fordern die Einrichtung einer psychologischen Ersten Hilfe in den Notaufnahmen. Die Psychologenkammer steht hinter diesem Beschlussantrag.
von Lisi Lang
Wer einen medizinischen Notfall hat, wendet sich an die Notaufnahme. In den Erste-Hilfe-Abteilungen werden nämlich jene Fälle behandelt, welche dringende Abklärung und ambulante Behandlung benötigen. „Wenn ich mich also schwer verletze oder andere starke Beschwerden habe, wende ich mich an die Notaufnahme“, sagt Brigitte Foppa, Landtagsabgeordnete der Grünen.
Neben diesen meist körperlichen Beschwerden gibt es aber auch viele seelische Notsituationen, in denen sich ein Mensch plötzlich wiederfinden kann: Panik- oder Angstzustände, Suizidgedanken, Krisensituationen, Traumata oder posttraumatische Stresssituationen, Mobbing usw. „Oftmals wissen Menschen in einer akuten psychischen Notsituation aber nicht, an wen sie sich wenden können“, erklärt Brigitte Foppa, „zudem sind die meisten der bestehenden Angebote auf Bürozeiten beschränkt.“ Seelische Krisen oder andere psychologische Notfälle würden häufig aber auch abends oder am Wochenende auftreten.
Und in diesem Moment könnte eine psychologische Erste Hilfe als Anlaufstelle helfen. „In den Notaufnahmen der Krankenhäuser ist die Besetzung durch Psychologen äußerst dürftig und wenn überhaupt, nur in bestimmten Tageszeiten präsent“, erklärt Foppa. Die Anwesenheit von psychologischen Fachkräften in einer seelischen Notsituation sei aber wesentlich, sagt Foppa, die von Psychologinnen auf die Notwendigkeiten einer solchen Anlaufstelle hingewiesen wurde. „Es gibt in Südtirol aktuell eine Lücke und diese gilt es zu schließen – es braucht eine Tür für seelische Notfälle, die dauerhaft und immer geöffnet ist“, betont Brigitte Foppa.
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