Erfolgreiche Putz-Aktion
Die Verteidigung von Benno Neumair sieht dessen Tatversion durch die ersten Ergebnisse der Auswertung der Spurensicherung bestätigt.
von Thomas Vikoler
Emiliano Giardina gilt als Star-Genetiker. Am Donnerstag war der Professor der römischen Universität Tor Vegata am Bozner Landesgericht, die ersten Ergebnisse seiner Auswertung der Spurensicherung zum Mordfall Perselli/Neumair vorzustellen.
Hätte Benno Neumair, der Sohn des ermordeten Ehepaares, nicht inzwischen ein Geständnis abgelegt, hätten Giardinas Erkenntnisse viel Licht in die Ermittlungen zum Doppelmord in der Runkelsteinerstraße bringen können. Inzwischen dienen sie vor allem dazu, die Tatversion Neumairs zu falsifizieren.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mit ihm wird bestätigt, was Benno den Ermittlern in den beiden Verhören gesagt hat“, erklärte Neumairs Verteidiger Angelo Polo nach dem Auftritt Giardinas hinter verschlossenen Türen am Landesgericht.
Tatsächlich gibt es im Bericht des Amtsgutachters keine neuen biologischen Spuren (Blut, Speichel, Haare oder Erbrochenes), die ein wesentlich anderes Tatszenario aufzeigten, als es der Geständige dargelegt hat.
Allenfalls eine Neuheit lässt sich daraus schließen: Benno Neumair dürfte mit seiner Putzaktion wenige Tage nach dem Mord sehr erfolgreich gewesen sein. Er hatte sich bekanntlich mit rund sieben Litern Wasserstoff ausgestattet, um in Anwesenheit einer Freundin einzelne Stellen der Wohnung zu putzen. Angeblich, um Erbrochenes des Hundes zu beseitigen. Doch wie die Freundin gegenüber den Ermittlern aussagte, gab es nichts Erbrochenes.
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