Bienen auf dem Dach
Bienenstöcke sind auch im urbanen Raum immer häufiger anzutreffen. Auf einem Landhaus gab es bisher in Südtirol noch keine. Das Dach des Landhaus 11, Sitz des Ressorts für Raumentwicklung, Landschaft und Landesdenkmalamt, ist damit Schauplatz für eine Premiere: Zwei Bienenstöcke sind dort seit kurzem inmitten der Gräser und Blumen der Dachbegrünung zu finden.
Beitrag für Erhalt der Biodiversität
„Wir wissen, wie wichtig Bienen für uns alle sind“, unterstreicht Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer: „Und wir haben das Glück, ein grünes Dach zu haben. Dieses Glück nutzen wir, um die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu stärken und um für den Erhalt der Biodiversität zu sensibilisieren.“ Denn dazu könne jeder, mit dem, was er habe, und egal wo er sei, einen Beitrag leisten. Es handle sich auch um eine Aktion mit starkem Symbolwert, ergänzt die Landesrätin: „Das Landhaus kann mit einem Bienenhaus verglichen werden, in dem wir alle für das Gemeinwohl zusammenarbeiten.“
In Südtirol gibt es 3441 Imkerinnen und Imker, die mit Freude und großem Einsatz ihrer Arbeit nachgehen. „Dass ihre Anzahl in den vergangenen zehn Jahren jährlich um fünf Prozent gestiegen ist, ist als sehr positives Zeichen zu werten“, so die Landesrätin. Erst vor kurzem (9. März) hatte die Landesregierung auf ihre Initiative hin die Richtlinien für die Errichtung von Bienenständen und Lehrbienenständen gemäß dem Landesgesetz Raum und Landschaft gutgeheißen.
Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Sie tragen in erheblichem Maße zur Erhaltung von Wild- und Kulturpflanzen und deren Erträgen bei. Nach Angaben der Europäischen Kommission erbringt die Imkerei in Europa Ökosystemleistungen im Wert von 22 Milliarden Euro.
Neue Wege beschreiten
Um die Bienenvölker auf dem Landhaus kümmert sich die Imkerin, Vizepräsidentin der Landeskommission Raum und Landschaft und Mitarbeiterin des Landesamtes für Natur (Bereich Erhebung, Planung und Monitoring), Giulia Ligazzolo. Die Idee für die Errichtung der Bienenstöcke stammt hingegen von der Direktorin der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, Virna Bussadori: „Die Themen Natur, Landschaft und Raumentwicklung sind eng miteinander verknüpft: Die beiden Bienenhäuser auf dem Landhausdach zeigen, dass die Natur auch dort ihren Platz findet, wo man es nicht unbedingt erwartet.“ Gerade in Zeiten der Pandemie sei das grüne Dach des Landhaus 11 auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Ort der Erholung geworden.
Wie wichtig es sei, die Arbeit der Bienen und die Vielfalt der Arten zu respektieren, zeigt für Bussadori das berühmte Zitat „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“, das von Albert Einstein stammen soll. „Dazu muss man auch neue, ungewohnte Wege beschreiten“, erklärt sie. Warum also nicht auch Bienenhäuser über den Dächern von Bozen: Die Abteilungsdirektorin hofft, dass auch andere Landhäuser diesem Beispiel folgen werden.
Ähnliche Artikel
Kommentare (9)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
tirolersepp
Respekt !
bernhart
Der Stadt Imker ist im kommen, in mehren Staaten Europas gibt es Stadtimker, denn in den Städten ist das Futterangebot grösser, durch die Bepflanzung der Naherholungsgebiete in den Städten finden Bienen immer Nahrung und Pollen.
Gute Entscheidung Bienen in der Stadt anzusiedeln.