Ein halbes Heer
Das psychiatrische Gutachten zu Benno Neumair soll bis Anfang Juni vorliegen. Nicht weniger als elf Fachleute werden sich mit seiner Psyche befassen.
von Thomas Vikoler
Benno Neumair ist offensichtlich ein begehrtes Studienobjekt. Der Mann, der gestanden hat, am 4. Jänner seine Eltern Laura Perselli und Peter Neumair mit einem Kletterseil erdrosselt und ihre Leichen in die Etsch geworfen zu haben, wird in den nächsten Wochen im Bozner Gefängnis vielfachen Besuch erhalten.
Zuallererst von den drei Amtsgutachtern, die am Donnerstag am Bozner Landesgericht von Untersuchungsrichterin Carla Scheidle vereidigt wurden. Es sind dies, wie bekannt, der Trentiner Psychiater Eraldo Mancioppi, der Psychologe und Experte für Psychotests Marco Samory aus Padua, sowie die Mailänder Kriminologin Isabella Merzagora.
Sie haben den Auftrag innerhalb von 60 Tagen vor allem eine Frage zu beantworten: War Benno Neumair zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig, teilweise unzurechnungsfähig oder gänzlich unzurechnungsfähig? Die Frage der Schuldfähigkeit also, die auf den weiteren Verlauf des Strafverfahrens zum (aktuellen) Vorwurf des geplanten Elternmordes und der Leichenbeseitigung einen erheblichen Einfluss haben wird. Würde Benno Neumair beispielsweise für unzurechnungsfähig erklärt werden, wäre ein Freispruch so gut wie sicher.
Die drei Gerichtsgutachter müssen freilich auch klären, ob der 30-Jährige gemeingefährlich ist.
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Kommentare (9)
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andreas
Eigentlich fahrlässig von „Freispruch“ zu schreiben, als dürfte er dann frei herumspazieren, nur damit sich Leute aufregen.
Er wird gewiss zumindest einige Jahre in Sicherheitsverwahrung und ev. Behandlung verbringen, da er auch bei Unzurechnungsfähigkeit die Morde begangen hat.
olle3xgscheid
Toto würde sagen : e io pago….