Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Eine arrogante Art“

„Eine arrogante Art“

Die Stimmung im Landtag hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Warum Gert Lanz nicht mit der Opposition und die Opposition nicht mit Gert Lanz kann.

Von Matthias Kofler

Nach einer Stunden zog Sepp Noggler die Reißleine: „Ich halte es für sinnlos, die Debatte fortzusetzen. Die Arbeiten sind gescheitert“, teilte der Landtagspräsident mit.

Den Abgeordneten ist es – wie schon in der vergangenen Legislatur – nicht gelungen, einen Kompromiss für die Überarbeitung der Geschäftsordnung zu finden. Die Opposition macht dafür SVP-Sprecher Gert Lanz verantwortlich. Dieser sei nicht bereit gewesen, der Minderheit bei den drei für sie wichtigen Punkte (Vorziehen von Gesetzentwürfen, 2/3-Mehrheit für künftige Abänderungen der Geschäftsordnung und 50-Prozent-Quote im Landtagspräsidium) entgegenzukommen. „Es war ein kurzer und bitterer Ausstand dieser Kommission“, bedauert die Grüne Brigitte Foppa. „Dabei hatten wir wirklich Entgegenkommen signalisiert. Das Scheitern ist sehr schlecht für die Zusammenarbeit – es herrscht eh schon eine miese Stimmung im Land und im Landtag.“

Auch Paul Köllensperger unterstreicht: „Wir waren sehr gesprächsbereit und haben zu keinem Vorschlag der SVP prinzipiell Nein gesagt.“ Bei der Forderung, die Geschäftsordnung nur noch mit 2/3-Mehrheit abzuändern, habe es das Entgegenkommen des LH und des Landtagspräsidenten gegeben. „Das ist das demokratische Minimum, das in allen Parlamenten der Welt gilt“, so der Team-K-Chef. Der Landtag habe die Aufgabe, Gesetze zu machen – deshalb müsse auch die Opposition die Möglichkeit erhalten, in ihrer Zeit Entwürfe vorzuziehen. „Doch zu alldem hat Lanz Nein gesagt – auf eine äußerst arrogante Art. Er war noch nicht einmal bereit, seine Ablehnung zu begründen.“ Immerhin habe Lanz damit das Kunststück fertiggebracht, „eine Opposition, die von Grünen bis STF reicht, zu einen“. Dies sei keinem seiner Vorgänger gelungen – „Kompliment“, sagt Köllensperger mit ironischem Unterton. „Jetzt müssen wir uns besonders anstrengen, damit die SVP einmal in der Opposition sitzt und selbst mitbekommt, was es heißt, mit dieser Geschäftsordnung zu arbeiten. Dann würde ihr die Augen aufgehen“, so der Oppositionschef.

Lanz weist die Vorwürfe von sich: Er habe nur die Position seiner Fraktion vertreten. Schon jetzt stelle die Minderheit ihre Tagesordnung selbst zusammen. „Und wenn sie fordert, den Landtagspräsidenten zu stellen, dann geht es ihr nur um Posten. Sie verkennt, dass vor nicht allzu langer Zeit überhaupt kein Oppositioneller im Präsidium saß.“ Zudem sei der Landtagspräsident auch nicht der Gegenspieler des LH. „Es gibt die Legislative, zu der wir Abgeordnete gehören, und die Exekutive.“ Die Reaktion von Foppa und Co. könne er daher nicht nachvollziehen, betont der SVP-Sprecher: „Wenn die Opposition in all unseren Maßnahmen nur die Probleme und nicht die Lösungen sieht, dann nehmen wir das zur Kenntnis.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • fliege

    Lanz ist vollkommen fehl am Platz…..

  • sepp

    du vom lanz isch des sowieso die erste und letzte periode in landtag den wählt koan gabdwerker mehr sell konn a sicher srin

  • andreas

    Frau Foppa hat sich z.B. in den letzten Wochen zuerst über den Schützenkasper und dann über die Geschlechteraufteilung im Rat der Gemeinden empört, beides komplett irrelevante Themen, außer sie nimmt an, dass diese „Probelme“ die Stimmung in der Bevölkerung heben würden.

    Die Opposition hat keine Mittel dem Mist, welchen sich die Landesregierung leistet, kontra zu geben.
    Nach einem Jahr Krise ist die Narrenfreiheit der Regierungen vorbei und es wäre durchaus angebracht, die Fehler aufzuzeigen und die Landesregierung unter Druck zu setzen.

    Aber wahrscheinlich sieht auch Foppa es als standesgemäß, dass sie am Tisch im Warmen essen kann, der Pöbel aber gestraft wird, wenn er im Freien sein Wurstbrot isst.

  • george

    Einen wie ‚andreas‘, der immer und überall bestimmen will was Sache ist, sollte man eigentlich icht ernst nehmen. Mit seiner Arroganz versucht er alles zu überspielen, typisch für solche Leute, die immer nur in der Macht mitschwimmen und allein diese sehen.

    • andreas

      @george
      Foppas Einsatz für Unnötiges war nur ein Beispiel für die Unzulänglichkeit der gesamten Opposition.
      Wenn du dir die Diskussion von Achammer und Dr. Ploner angesehen hast, hatte der Dr. so gut wie kein sinnvolles Argument.

      Du scheinst aber mit der Meinung anderer Probleme zu haben, da du nie auf die Aussage eingehst, sondern immer gleich persönlich wirst.
      Wpbei ich sagen muss, dass es mir komplett egal ist, als was du mich betitelst.

      • george

        @andreas
        Der vorletzte Satz deines Kommentars ist genau auf dich selbst zugeschnitten, denn wie oft fährst du über andere her und wirst gegen sie persönlich. Also kehre zuerst vor deiner eigenen Türe, damit dir dein arrogantes Verhalten nicht selber auf den Kopf fällt.

  • ostern

    @berschu
    In der SVP gibt es nur „Karikaturen“ , die LEGA, als Koalitionspartei, sagt zu
    zu Allem „JA und AMEN“, da kann in Suedtirol kaum etwas für das ganze Volk
    zu Stande kommen. Noch dazu haben Lobbys (Bauern und HGV ) das Sagen.
    „So sig holt is“!!!

  • eiersock

    @george&@andreas
    Es seits 2 polli! fertig aus!

  • george

    Und obenauf der Oberpollo „eiersock“. Nur weil wir dir „auf die Socken gehen“. Ha, ha.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen