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„Wir brauchen den Impfpass“

Julia Unterberger (EPA/Augusto Casasoli/ POOL)

Die SVP-Senatorin Julia Unterberger sagt: Es brauche sobald als möglich den EU-Impfpass, um die Sommersaison zu retten.

„Es braucht sobald als möglich den EU-Impfpass, um die Sommersaison zu retten. Ebenso müssen die Grundschulen und Kindergärten mit Hilfe von Schnelltests wieder geöffnet werden. Und vor allem sollten die Impfstoffe vorrangig an ältere Menschen verabreicht werden.“

Dies forderte Julia Unterberger, Vorsitzende der Autonomiegruppe, bei der Debatte im Senat zum morgigen EU-Gipfel gegenüber Ministerpräsident Mario Draghi.

„Die Corona-Pandemie stellt das europäische Projekt, dessen eigentliche Aufgabe nicht im Krisenmanagement liegt, auf eine harte Probe. Jene, die kurzfristig eine pro-europäische Haltung für sich entdeckt hatten, kehren nun wieder in alte Muster zurück und machen Europa zum Sündenbock für alle Probleme. Sie vergessen dabei, dass es die EU ist, welche über den ‚Recovery Fund‘ beträchtliche Finanzmittel für den Wiederaufbau bereitstellt.“

Julia Unterberger weiter:

„Es stimmt schon, bei den Impfungen hätte vieles besser funktionieren können. Aber wenn wir wirklich ein erfolgreicheres Europa wollen, dann müssen wir auf mehr Integration setzen und mehr Souveränität aufgeben. Also genau das Gegenteil von dem, was die Kritiker wollen: Sie möchten nichts geben, aber noch mehr nehmen!

Europa ist nicht schuld daran, wenn AstraZeneca den Verpflichtungen bei der Impfstofflieferung nicht nachkommt, und uns 33 Dosen pro tausend Einwohner abgibt, während es für Großbritannien 210 sind. 

Europa hat sich bis jetzt an alle vertraglichen Verpflichtungen gehalten. Jetzt ist es richtig darüber nachzudenken, die Exporte in jene Länder zu verbieten, die das nicht tun.“

Mit den am Dienstag eingetroffenen Impfdosen müsse endlich der Rückstand bei den Über-80-Jährigen aufgeholt werden.

Die SVP-Senatorin:

„Südtirol liegt bei diesen mit einer Impfrate von 66 Prozent an der Spitze in Italien. Wir können aber nicht akzeptieren, dass in einigen Regionen nur 28 Prozent der älteren Menschen geimpft wurden, weil anderen der Vorrang gegeben worden ist. Dies geht zu Lasten der Gesundheit der Schwächsten und es wirft auch ein schlechtes Licht auf den Föderalismus. Ich vermisse in Italien die Diskussion über Corona-Selbsttests, die beispielsweise in Südtirol das Wiederöffnen von Schulen und bald auch das Ausüben anderer Aktivitäten erlaubt.“

Zu begrüßen sei der europäische Pass, der als eine Art „Green Card“ an Geheilte, Getestete und Geimpfte ausgegeben werden soll. „Es muss sich um eine einheitliche Maßnahme für ganz Europa handeln, der es den Menschen ermöglicht, wieder ohne Quarantäne die Grenzen zu überschreiten. Dadurch wird auch die Wirtschaft wieder in Gang gebracht, und die durch die Pandemie eingeschränkten Freiheiten werden wieder zurückgegeben“, so Unterberger. 

Sei sei der Meinung, dass diesbezüglich der Vorwurf der Diskriminierung unbegründet ist. „Es gibt keine rechtliche Grundlage denen, die für sich und andere keine Gefahr mehr darstellen ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte vorzuenthalten.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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