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Naturgefahren & Kommunikation

Foto: lpa

Kommunikation als strategisches Thema stand im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen zwei grenzüberschreitenden Projekten zu den Alpen und den Risiken im Zusammenhang mit Naturgefahren.

Es gilt, eine Kultur des Risikobewusstseins aufzubauen, damit alle einen Beitrag im Umgang mit Naturgefahren leisten, angefangen von den zuständigen Behörden bis hin zur Bevölkerung, die mit Eigenvorsorge einen wesentlichen Beitrag leisten kann: Das Projekt Risikokommunikationsstrategien, kurz RiKoSt, und das Projekt Pitem „Risk“ (Programm Interreg Alcotra Italien-Frankreich) legen den Fokus ihrer Studien und Aktivitäten auf die Risikokommunikation in Zusammenhang mit Naturgefahren, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger: „Die internationale Zusammenarbeit in Interreg-Projekten und in den alpen- und europaweiten Netzwerken ist für die Agentur für Bevölkerungsschutz vor allem wichtig, um den Erfahrungsaustausch mit Partnerregionen zu pflegen und auch Know-how zu entwickeln.“

Steigerung des Risikobewusstseins wird angestrebt

Hauptziel des Projektes RiKoSt-Risikokommunikationsstrategien, betont der Projektverantwortliche und Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer, ist es, das Risikobewusstseins der Bevölkerung zu steigern und die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen zu verbessern: „Bei Unwetterereignissen wird das Risiko, mit dem wir in den Alpen leben, häufig allzu deutlich sichtbar und auch so wahrgenommen. Wenn wir aber nicht unmittelbar mit einem Naturereignis konfrontiert sind, ist das Bewusstsein um die Naturgefahren, mit denen wir leben, sehr viel geringer.“

Deshalb gelte es, innovative und zielgruppenangepasste Kommunikation zu praktizieren: „Die beiden Interreg-Projekte leisten dazu einen wichtigen Beitrag, sie entwickeln für die jeweiligen Regionen Mittel und Instrumente, mit denen die zuständigen Behörden die Inhalte um Naturgefahren besser vermitteln können.“

Umfragen zu Risikowahrnehmung in der Bevölkerung

Bei einem Webinar mit rund 150 Teilnehmenden wurden nun Informationen und Erfahrungen zwischen den beiden Projektbeteiligten ausgetauscht und Erkenntnisse aus den Projekten weitergegeben. Unterstützt wurde das Webinar von der Plattform Naturgefahren der Alpenkonvention und der Action Group 8 Risk-Governance der EUSALP. Vertreter der beiden Projekte präsentierten die allgemeinen Ziele und Aktivitäten der jeweiligen Projekte: eine über Umfragen erhobene Risikowahrnehmung in der Bevölkerung, Aktivitäten der Risikokommunikation mit Jugendlichen, partizipative Aktionen auf Gemeindeebene, Informationen über Internet und soziale Medien sowie Aus- und Weiterbildung verschiedener Zielgruppen zur Risikokommunikation.

Fokus auf Risikokommunikation mit Jugendlichen

Besonderes Augenmerk legen beide Projekte auf die Risikokommunikation mit Schülerinnen und Schülern und Jugendlichen: Dabei gilt es, in der Art der Sprache und der Kommunikationsmittel besonders auf die Jugendlichen einzugehen, erläutert Landeswarnzentrum-Direktor Gallmetzer: Denn sie sind es, die künftig den Herausforderungen rund um die Naturgefahren im Alpenraum begegnen werden. Die beiden Interreg-Projekte haben dazu etwa mit 3D-Animationen Videos zu Naturgefahren und dem Umgang mit Naturrisiken erstellt und in Bewusstseinsbildungskampagnen gezeigt.

Agentur für Bevölkerungsschutz entwickelt Plattform „Naturgefahren“

„Naturgefahren: gut informiert – besser geschützt“ lautet der Slogan des Projektes RiKoSt, und nach diesem Motto richtet sich auch die Erstellung einer Naturgefahren-Plattform, die von der Agentur für Bevölkerungsschutz derzeit entwickelt wird. Künftig werden Daten und Informationen zu Naturgefahren in Südtirol leicht abrufbar sein, für Expertinnen und Experten wie für die Bevölkerung.

Agentur für Bevölkerungsschutz federführend

Federführend im grenzüberschreitenden Projekt RiKoSt-Risikokommunikationsstrategien ist die Agentur für Bevölkerungsschutz gemeinsam mit Eurac Research und der Abteilung Wasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung. Weitere Partner und Unterstützer sind das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, die Landesabteilung Forstwirtschaft, der Südtiroler Gemeindenverband, die Freie Universität Bozen, die Autorità di Distretto delle Alpi Orientali, die Universität Klagenfurt und die internationale Forschungsgesellschaft Interpraevent.

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