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„Deutlich stärker belastet“

Die Corona-Maßnahmen haben bei Kindern und Jugendlichen deutliche Spuren hinterlassen: Die Tiroler Covid-19-Kinderstudie zeigt, dass Traumasymptome um rund 60 Prozent gestiegen sind.

von Lisi Lang

Die Ergebnisse der zweiten Befragung im Rahmen der Tiroler Covid-19-Kinderstudie sind durchaus alarmierend, sind sich die Experten der Universitätsklinik Innsbruck einig. Denn während die Auswertung der Zeit der ersten Quarantäne im Rahmen einer ersten Befragung in Bezug auf Traumatisierung und Angstempfinden keine signifikanten Auffälligkeiten zeigte, hat sich das diesmal deutlich geändert. „Wir sehen, dass die Anzahl der Kinder, die sich stark belastet fühlen, steigt“, sagt Kathrin Sevecke, Leiterin der Studie und Primaria der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Landeskrankenhaus (LKH) Hall.

Am Dienstag wurden die neuen Erkenntnisse der zweiten Befragungsrunde, die von Dezember bis Ende Jänner 2021 gedauert hat, vorgestellt – und die Ergebnisse zeigen, dass die coronabedingten Einschränkungen für Kinder sehr belastend sind.

Nach Selbstauskunft der Kinder sind die Traumasymptome um rund 60 Prozent gestiegen. „Das bedeutet, dass mittlerweile rund 15 Prozent der Kinder, im März 2020 waren es noch 3 Prozent, Symptome zeigen, die auch klinisch relevant sind“, erklärt Silvia Exenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Studie und Klinische und Gesundheitspsychologin. „Diese Kinder zeigen ein stärkeres Vermeidungsverhalten, haben häufiger negative Gedanken und Gefühle und müssen immer wieder an Corona denken, obwohl sie es eigentlich nicht wollen“, erklärt Silvia Exenberger. Aber auch schlechte Träume, Stress, Konzentrationsschwierigkeiten und Schreckhaftigkeit gehören zu den Symptomen. Auch zeigen 45 Prozent mehr Mädchen und Jungen Aufmerksamkeitsprobleme.

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