Der nächste Schritt
Die Ausarbeitung des Landessozialplanes schreitet voran: Im Fokus des vierten Workshops stand die Einbindung des Dritten Sektors.
Beim vierten Workshop zur Erarbeitung des neuen Landessozialplanes stand am Donnerstag der Bereich des so genannten Dritten Sektors im Mittelpunkt. „Dieser heutige ist ein Querschnittsworkshop, der sich weniger mit einer bestimmten Zielgruppe, sondern mehr mit einer organisatorischen Ebene befasst“, führte Ressortdirektor Luca Critelli aus, der anstelle von Soziallandesrätin Waltraud Deeg ins Thema einführte. Der Dritte Sektor umfasst grundsätzlich alle Organisationen, die nicht direkt von der öffentlichen Hand oder rein privat geführt werden. Historisch gesehen gebe es in Südtirol auch im sozialen Bereich viel öffentliches Engagement, das Ehrenamt und die Freiwilligenarbeit sei hierfür jedoch eine wichtige Ergänzung, hob Critelli hervor. Der Corona-Notstand habe Potentiale, aber auch Schwachstellen des Systems erkennbar gemacht, führte der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, Walter Obwexer, aus. Zum Ausbau und Verdichten des Netzwerkes könne man in Südtirol auf eine Vielzahl an Partnern zurückgreifen. „Gemeinnützige Organisationen sind nicht nur ausführende Körperschaften von sozialen Diensten im Auftrag der öffentlichen Hand, sondern zeigen auch zivilgesellschaftliches Engagement, das über die Erbringungsleistung hinausgeht“, führte Obwexer aus.
Abteilungsdirektorin Michela Trentini gab einen Überblick über die gesamtstaatlichen und lokalen gesetzlichen Regelungen und die Akteure des Dritten Sektors. Diese seien zahlreiche und umfassen neben Vereinen und Organisationen auch Sozialgenossenschaften, Stiftungen oder wechselseitige Hilfsgesellschaften. „Das Miteinbeziehen des Dritten Sektors in die Erstellung des neuen Landessozialplanes ist wichtig und nötig, um damit auch das Konzept der Welfare Community umzusetzen“, betonte Trentini. Eurac-Forscher Peter Decarli ergänzte diese Ausführungen mit einem Blick ins europäische Ausland.
Auch zu diesem Workshop hatte Eurac Research im Vorfeld eine Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Aus der Vorstellung durch Eurac-Forscherin Ines Simbrig geht hervor, dass die Einbindung des Dritten Sektors in Planung und Umsetzung von sozialen Diensten und Leistungen künftig weiter ausgebaut werden sollte. Zudem sollten bestehende Doppelgleisigkeiten stärker vermieden werden. Dennoch gebe es auch einige gute Beispiele für eine gelungene gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren, beispielsweise im Bereich der Familien oder der Obdachlosen. Auch die Kooperation zwischen ehrenamtlich Tätigen und hauptamtlichen Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Organisationen wurde in der Umfrage thematisiert.
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