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„Tropfen auf dem heißen Stein“

Manfred Pinzger

Der HGV ist mit dem staatlichen Hilfspaket nicht zufrieden. In Österreich sei der Umsatzausfall viel großzügiger gestaltet.

Der Ministerrat hat  das lang angekündigte staatliche Hilfspaket für pandemiegeschädigte Betriebe genehmigt. Der Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes(HGV) hat gemeinsam mit Senator Dieter Steger das Dekret „sostegni“ einer ersten Bewertung unterzogen.

HGV-Präsident Manfred Pinzger verwies zunächst auf die extrem lange Zeit, bis dieses Dekret mit den weiteren dringend notwendigen Unterstützungshilfen für die behördlich geschlossenen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe sowie für die Saisonangestellten genehmigt werden konnte.

„Bereits für Dezember wurde dieses Dekret in Aussicht gestellt. Jetzt ist es Ende März. Inzwischen durfte die Wintersaison nicht starten. Der Tourismus ist seit Anfang November komplett eingebrochen. Die Gastronomie– und Beherbergungsbetriebe wurden seit Beginn der Pandemie bereits rund 200 Tage behördlich geschlossen. Die Folgen sind dramatische Umsatzeinbrüche in unseren Betrieben. Der Sektor Tourismus ist enttäuscht über die Ausgestaltung des Dekretes sostegni“, stellt HGV-Präsident Manfred Pinzger in einer Presseaussendung fest.

Gemäß den im Dekret enthaltenen Kriterien erhält ein durchschnittlicher Gastbetrieb mit einem Umsatzsatzverlust von 300.000 Euro im Jahr 2020 einen Verlustbeitrag in Höhe von knapp 10.000 Euro. Somit werden nur 3,3 Prozent des pandemiebedingten Umsatzausfalles ersetzt. „Für die Gastbetriebe, die einen erheblichen Umsatzausfall erleben, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein und weit unter dem, was unsere Mitbewerber in Österreich erhalten. Dort wird der Umsatzausfall weitaus großzügiger erstattet. Das geht auch zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe“, fährt Pinzger fort. Deshalb ist es wichtig, dass die Hilfsgelder des Landes jetzt so schnell wie möglich ausbezahlt werden.

Als unzureichend bewertet der HGV auch die Maßnahme zu Gunsten der Saisonangestellten im Tourismus. Der HGV hat sich in enger Zusammenarbeit mit Senator Dieter Steger seit November letzten Jahres für eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes stark eingesetzt. „Dass Fachkräfte seit Dezember kein Einkommen mehr haben und erst dreieinhalb Monate später einen geringen Una-tantum-Betrag erhalten, ist ein Skandal für sich“, sagt Pinzger.

Vorsichtig abwartend äußert sich der HGV zu den 700 Millionen Euro, welche Aufstiegsanlagen, Skischulen, Skilehrern und weiteren Dienstleistern in Gemeinden mit Skigebieten zugutekommen sollen, heißt es abschließend in der Presseaussendung des HGV.

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