Die Quoten-Posse
Der Regionalrat schiebt das Quoten-Thema auf die lange Bank. Brigitte Foppa nach siebenstündiger Debatte: „In dieser Zeit bringen Frauen ein Kind auf die Welt.“
Von Matthias Kofler
Kommt die Frauenquote für die Gemeindewahlen – oder kommt sie nicht?
Diese Frage lässt sich noch immer nicht beantworten, obwohl ein entsprechender Gesetzentwurf der Grünen nun schon seit Monaten auf der Tagesordnung des Regionalrats steht. Auch am Mittwoch vor zwei Tagen. Der Entwurf sieht die Einführung einer verbindlichen und effektiven Frauenquote auf den Gemeindewahllisten vor. „Nach dem tristen Ergebnis der letzten Gemeindewahlen und erst recht nach dem Eklat im Rat der Gemeinden (der mit 15 Männern und zwei Frauen besetzt wurde) ist die Zeit überreif für diesen Schritt“, findet Brigitte Foppa.
Der Hintergrund: Derzeit ist es laut Gemeindewahlgesetz möglich, dass nur eine einzige Frau auf der Wahlliste aufscheint. Falls das vorgesehene Drittel der Listenplätze nicht erreicht wird, bleiben die Plätze eben leer – und die Männer unter sich. „Das führt dazu, dass die Wähler:innen im Hinblick auf Frauen viel zu wenig Auswahl haben“, ist Erstunterzeichnerin Foppa überzeugt. „Wenn eine einzige Frau auf der Liste ist, die Männer aber ein vielfältiges und differenziertes Angebot machen, ist es naheliegend, dass weiterhin Männer gewählt werden. Die althergebrachte Bevorteilung der Männer in den Gemeinden wird daher noch verstärkt.“
Quoten sind laut den Grünen zwar „unsympathisch“. Aber sie seien so lange notwendig, bis ein Ausgleich geschaffen werde und die Vielfalt der Gesellschaft auch in den Wahllisten und in den Gemeindegremien abgebildet sei. Viele Frauen warteten deshalb gespannt auf die jüngste Sitzung im Regionalrat. Auf Punkt 10 der Tagesordnung sollte der Grünen-Entwurf dran kommen. Doch dazu sollte es nicht kommen: Bis 16.40 Uhr dauerte die Ersetzung des Regionalassessors Claudio Cia durch Lorenzo Ossanna (die TAGESZEITUNG berichtete). Entnervt über die erneute Verzögerung kommentiert Brigitte Foppa mit ein wenig Ironie: „In dieser Zeit bringen Frauen ein Kind auf die Welt…“.
LESEN SIE MEHR DAZU IN DER PRINT-AUSGABE
Ähnliche Artikel
Kommentare (29)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
tiroler
Die hat Probleme.
Oder ist sie schwanger?
schwarzesschaf
Heute ist vatertag und keine presse interessiert es wäre muttertag oder Tag der Frau könnten man bestimmt 5 artikel lesen
olle3xgscheid
Stimmt zu 100% , soviel zur Chancengleichheit…..
andreas
Es ist immer wieder erstaunlich wie zielsicher Foppa die gravierendsten Probleme der Gesellschaft findet.
Wenn sie jetzt noch eine Methode findet, wie man unwillige Frauen zu einer Kandidatur zwingt und Frauen endlich Frauen wählen, wäre ihre Forderung etwas weniger anmaßend, wobei die Stärke der Grünen eigentlich immer schon das Fordern war, denn wenn es zur Umsetzung kam, haben sich Leute wie Fischer, Kretschmann oder Palmer durchaus der Realität angepasst und die Träumereien der Fundis ignoriert.
criticus
Frau Foppa, warum wählen Frauen nicht Frauen? Na gut, wer wählt schon eine Frau Ladurner Jasmin, die sich nur auf freie Tage freut?
felixvonwohlgemuth
Immer wieder interessant zu sehen, dass sich hier (zu Klarnamen fehlt leider der Mut, deswegen vermute ich es mal) wieder nur Männer zum Thema äußern.
Fakt ist: Wer mehr Frauen in der Politik haben will, muss mehr Frauen auf die Liste setzen.
Der Vorschlag von Brigitte Foppa sieht daher vor, dass jede hinterlegte Liste verpflichtend aus effektiv 1/3 Frauen bestehen muss (also nix mehr mit „die leeren Plätze wären ja für Frauen gewesen“).
Stimmt, es ist bedauerlich, dass man solche Forderungen im Jahr 2021 überhaupt erheben muss, aber es wäre geradezu peinlich, diesen Vorschlag nicht umzusetzen.
Eigentlich dürfte keine Partei ein Problem damit haben, genügend gute Frauen für Wahlen zu „finden“, denn – eigentlich – sollte eine Partei Frauen gar nicht „suchen“ müssen. Wir Grüne hatten dieses „Problem“ jedenfalls nie!
Wer glaubt, Frauen erst für Wahlen „suchen und finden“ zu müssen gibt damit unbeabsichtigt zu, in Wahrheit ein reiner Männerverein zu sein.
tiroler
Dass der graf von wolgemut präsenz sucht ist offensichtlich. Sein erklärtes ziel ist es in den landtag zu kommen. Dort eird er dann fürstlich bezahlt auch noch für den senf den er von sich gibt
sepp
in poor monate stellt den antrage eine SVPlerin noa schrein olle jo wie a helles köpfchen wos i holt badie SVP frauen suscht koanns siech sem isch mo die foppa no lieber
semperoper
Da soll noch einer sagen, dass die Brigitte net a Fesche isch…