20 Filmprojekte trotz Corona
Zwanzig Filmprojekte bei 41 eingereichten Projektanträgen hat das Land Südtirol über den Dienstleiter IDM im Jahr 2020 mit 3,15 Millionen Euro finanziert. Davon kommen acht aus Südtirol und weitere vier aus dem restlichen Italien. Vier der geförderten Produktionen stammen aus Deutschland, zwei aus Österreich, eine aus Frankreich und eine aus Schweden.
„Von der subventionierten Filmbranche profitieren Südtiroler Unternehmen, insbesondere Dienstleister. Die geförderten Filmprojekte bringen 163 Drehtage und einen Südtirol-Effekt von rund 6,5 Millionen Euro mit sich, das heißt, mehr als das Doppelte der ausgeschütteten Wirtschaftsförderung kommen als Einnahmen wieder zurück“, betont Landesrat Philipp Achammer, der heute (16. März) der Landesregierung den Bericht über die Landesfilmförderung 2020 vorgelegt hat. Der Landesrat verweist darauf, dass auch im pandemiebedingt schwierigen Jahr 2020 von Südtirol geförderte Filme auf internationalen und heimischen Festivals präsent und erfolgreich waren.
Südtirol-Effekt 2020: 6,5 Millionen Euro
Bekanntlich hatte die Landesregierung die Abwicklung der Filmförderung an IDM Südtirol zum Jahresbeginn 2020 übertragen. „Mit dieser Übertragung von Zuständigkeiten haben wir das Förderverfahren klar geregelt und beschleunigt“, sagt Landesrat Achammer, „nun hat uns IDM beziehungsweise die ‚Film Fund & Commission‘ den jährlichen Rechenschaftsbericht vorgelegt und die Förderungen öffentlich gemacht.“ Demnach wurden im ersten Förderzyklus (Einreichtermin 28. Jänner) sieben von 17 eingereichten Projekten gefördert, im zweiten (Einreichtermin 3. Juni) waren es vier von neun und im dritten (Einreichtermin 22. September) waren es neun von 15.
Nachhaltigkeit und Chancengerechtigkeit als Förderkriterien
Der Landesrat erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Landesregierung anfangs des Jahres die Förderrichtlinien angepasst und aktualisiert hatte. Dabei wurde eine zusätzliche Förderschiene für Kurzfilme und Kurzform-Serien eingeführt. Nachhaltigkeit und Chancengerechtigkeit wurden als Förderkriterien festgeschrieben.
In der Rückblende auf das Jahr 2020 war Südtirols Filmförderung anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens Thema bei den Berliner Filmfestspielen. Erstmals waren im Rahmen der Berlinale vier Filme zu sehen, die in Südtirol gedreht beziehungsweise von Südtirol gefördert worden sind. Es handelt sich dabei um den Film „Siberia“ von Abel Ferrara, „Faith“ von Zelig-Abgängerin Valentina Pedicini, „Volevo nascondermi“ von Giorgio Diritti und „Sole“ von Carlo Sironi, ein Film, der jüngst mit dem „European Discovery 2020 – Prix Fipresci“ ausgezeichnet worden ist.
Netflix-Serie „Curon“ war in über 190 Ländern zu sehen
Als zweitbeste europäische Film-Location wurde der Reschensee ausgezeichnet, der Hauptdrehort der Netflix-Serie „Curon„, die in über 190 Ländern der Welt ausgestrahlt wurde. Mit ihrem Debütfilm „Hochwald“ gewann die Bozner Regisseurin Evi Romen mit dem Pusterer Schauspieler Thomas Prenn in der Hauptrolle auf dem Film Festival Zürich das „Goldene Auge“ für den besten Film. Der Streifen lief zudem auf der Viennale, dem Torino Film Festival und dem hochkarätigen Tallinn Black Nights Festival. Für den wichtigsten italienischen Filmpreis, den „Davide di Donatello„, nominiert ist die italienisch-österreichische schwarze Komödie von Giorgio Pasotti „Abbi fede„, an der das Bozner Produktionsunternehmen Greif Produktion beteiligt ist.
Erfolgreich war auch „Vor mir der Süden“ von Pepe Danquart, der beim Los Angeles Documentary Festival als bester internationaler Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Weitere zwei von Südtirol geförderte Filme waren auf dem MIA (Mercato Internazionale dell’Audiovisivo) in Rom vertreten, und zwar die Dokumentation „Amate sponde“ und die Abenteuerserie „Fabula“ von Lorenzo Puntoni.
2021 wird mit Unterstützung des Jahres weitergedreht
Auch in diesem Jahr 2021 wird trotz Corona mit Unterstützung des Landes weitergedreht: im April am Film „Amate sponde„, im Juli an den Filmen „Herzogpark“ und „Personal„. Im Sommer und Herbst wird für „Das fliegende Klassenzimmer“ gedreht und Anfang Mai wechselt das Set des Filmprojekts „Sisters“ mit Victoria Isabelle Engelmayer und Neil McGarryvon von Litauen nach Südtirol.
Auf Festivals präsent sind oder waren 2021 der Film „Human Factors“ des Südtirolers Ronny Trocker (Berlinale 2021), die Serie „Wild Republic“ von Markus Goller und Lennart Ruff (European Film Market EFM in Berlin), „The Red House“ von Francesco Catarinolo (Trento Film Festival 2021) und „The man with the answers“ von Stelios Kammitsis (Santa Barbara Film Festival).
In Kürze fällt zudem die Entscheidung über den ersten Förderzyklus des laufenden Jahres.
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