„Brauchen eine Perspektive“
Der Südtiroler Jugendring (SJR) erinnert daran, dass auch das junge Ehrenamt mittlerweile seit gut einem Jahr unter der Corona-Pandemie leidet.
„Für die jungen Ehrenamtlichen war das Frühjahr 2020 eine intensive Zeit, die viele Herausforderungen mit sich brachte, in der es galt, neue Lösungen für neue Probleme zu finden“ so Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende. „Das junge Ehrenamt hat sehr rasch reagiert und vieles digital angeboten“ lobt Rainer. So haben zum Beispiel viele Kinder- und Jugendvereine ihre wöchentlichen Treffen in den digitalen Raum verlegt.
Aber wie für viele andere Sektoren war die Situation auch für das junge Ehrenamt keine leichte. Erst der Sommer brachte ein paar Erleichterungen. „So gab insbesondere die Möglichkeit, Sommerlager durchführen zu können, den jungen Menschen die so dringend herbeigesehnte Normalität zurück – wenn auch nur für kurze Zeit“ bezieht Kevin Hofer, SJR-Geschäftsführer, Stellung.
Schwieriger wurde es dann im Herbst, in dem die Vereine mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen hatten, und vor allem im Winter. „Die Schwierigkeiten, ehrenamtliche Leistungen nur online anzubieten, traten immer mehr zutage und ließen die Motivation der jungen Ehrenamtlichen spürbar zurückgehen“ resümiert Rainer.
Der Südtiroler Jugendring mahnt daher, dass es dringend Perspektiven brauche, um das nicht formale, soziale Lernen, das auch ganz besonders in den Vereinen ermöglicht wird, wieder real durchführen zu können. „Es braucht Lösungen, die Ehrenamt erlauben. Es braucht gelebtes Ehrenamt“ bringt es Rainer auf den Punkt.
„Das junge Ehrenamt ist eine wichtige Ausdrucksform von sozialem Verantwortungsbewusstsein und Dienst an der Gesellschaft, den es entsprechend anzuerkennen und zu fördern gilt“ so Rainer. Der Südtiroler Jugendring erinnert zudem an die Bedeutung des (jungen) Ehrenamts auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht, da dieses für Südtirol einen beachtlichen Mehrwert generiert.
Der SJR schlägt daher u.a. vor, Testungen auch für die Gruppenstunden der Vereine auszuweiten, sodass sich Kinder und Jugendliche wieder in Präsenz in ihren Vereinen treffen können. „Im Endeffekt sind die Rahmenbedingungen in den Vereinen mit jenen der Schulen vergleichbar: kleine stabile Gruppen von Kindern oder Jugendlichen, die alle aus derselben Gemeinde kommen“ so Rainer.
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