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Kein Ostern auf Malle

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Die Landesregierung schiebt dem Zweitwohnungs-Tourismus einen Riegel vor. Auch Urlaubsreisen ins Ausland bleiben bis auf Weiteres untersagt.

Von Matthias Kofler

Die Sehnsucht nach einem Tapetenwechsel ist groß, die nach wärmender Sonne auch. Viele Südtiroler wünschen sich, bald im Flieger zu sitzen und ihre Osterferien im Süden zu verbringen. Die Ferieninsel Mallorca könnte zu einem begehrten Reiseziel werden: Die jüngsten Zahlen weisen für die Balearen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 25 aus. Zum Vergleich: In Südtirol liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner bei knapp unter 200.

Doch für die Südtiroler wird es vorerst nichts aus Sonne, Strand und Meer. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher gestern auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung klarstellte, bleiben die strengen Reisebeschränkungen bis mindestens 6. April aufrecht. „Die aktuellen Regeln sehen vor, dass man nur aus triftigen Gründen die eigene Gemeinde verlassen kann. Der Urlaub gehört nicht dazu“, so Kompatscher. Die staatlichen und kommunalen Behörden seien für die entsprechenden Kontrollen verantwortlich. „Das eine ist, wenn ich in Fiumicino wohne und in den Flieger steige, um in ein Land zu reisen, für das die Reisewarnungen aufgehoben wurden. Dies wäre theoretisch möglich. Das andere ist das derzeit geltende Verbot, sich zwischen den Regionen Italiens zu bewegen, wenn es nicht mit beruflichen, gesundheitlichen oder anderen dringlichen Erfordernissen verbunden ist“, betonte der LH.

Indes schiebt die Landesregierung dem sogenannten Zweitwohnungs-Tourismus einen Riegel vor. Kompatscher kündigte für diese Woche eine neue Verordnung an, mit der untersagt wird, dass Menschen aus anderen Regionen nach Südtirol kommen, um hier ihre Zweitwohnung zu besuchen. „Ursprünglich hatte die Regierung in Rom selbst angekündigt, eine Regelung zu erlassen, die vorschreibt, dass man in orangen, dunkelorangen oder roten Zonen die Zweitwohnung nicht besuchen kann. Dieses Verbot fehlt nun aber im Regierungsdekret“, erklärte der SVP-Politiker. Daher habe die Region Aosta entschieden, selbst ein solches Verbot zu erlassen. Dem Beispiel will im Laufe dieser Woche auch Südtirol folgen. „Mit der Begründung, dass wir nach wie vor eine orange Zone sind und bei uns wegen der Präsenz der Varianten zusätzliche Einschränkungen gelten. Daher werden wir klar sagen, dass das Aufsuchen der Zweitwohnung, wenn es nicht mit Arbeitserfordernissen verbunden ist, in diesem Zeitraum nicht gestattet wird. Es wäre nicht nachvollziehbar, dass wir in Südtirol Zweitwohnungs-Tourismus haben, wenn die Menschen in den eigenen Gemeinden bleiben sollen und Bars, Restaurants und Hotels geschlossen halten müssen“, so Kompatscher.

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