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Brauchen wir so etwas?

Der Talschluss in Kurzras
(Foto: Michael Langes)

Umweltschützer fragen sich, ob das geplante Athesia-Almdorf in Schnals mit dem „Tourismus der Zukunft“ in Südtirol kompatibel ist.

Am 26. Februar stellt Landesrat  Arnold Schuler die neuen Tourismusleitlinien vor, die die Grundlage für die künftigen Entscheidungen zum „Tourismus der Zukunft“  in Südtirol bilden sollen.

„Bettenstopp“ und „eingeschränkter Neubau“ sind die Kernstücke dieser Leitlinien, auf deren Basis das in Ausarbeitung befindliche Landes- Tourismusentwicklungskonzept beruht.

Dieses soll laut Landesrat neue Weichen stellen, eine neue Vision zur Zukunft des Südtiroler Tourismus beinhalten. Overtourism, Ressourcenverbrauch, Sicherheit in diesem Sektor, das neue Gesetz für Raum und Landschaft seien die Anlässe.

Im Schnalstal scheint man von dieser neuen Vision noch keinen Hauch verspürt zu haben, schreibt die Umweltschutzgruppe Vinschgau in einer Aussendung.

Obwohl 2019 in den Südtiroler Tourismusbetrieben 33,7 Millionen Nächtigungen verzeichnet wurden – dies bei einer Einwohnerzahl von 530.000 – scheint noch weiterer Bettenbedarf zu bestehen. 600 davon sollen im „Almdorf “ von Athesia Druck GmbH im Talschluss von Schnals errichtet werden.

Wer die Bezeichnung „Almdorf“ hört, stellt sich wohl kaum vor, dass damit eines der größten Hotelkomplexe Südtirols gemeint ist: 70.000 Kubikmeter Baukubatur, bis zu 6 Stockwerke hohe Neubauten, auf einer Gesamtfläche der betroffenen Zone von 3,36 ha in die hochalpine, sensible Landschaft gebaut, so die Umweltschutzgruppe Vinschgau.

Auch der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft komme in seinem 4. Gutachten zu keinem anderen Schluss als „dass das Projekt einen sehr großen und problematischen Eingriff in die sensible Landschaft des Talschlusses darstellt.“

Nicht minder „verblüffend“ sei das neben dem Skibetrieb zusätzliche Angebot des Almdorfes, mit dem die Sehnsucht der Touristen  nach dem Land Südtirol geweckt werden soll: Panorama- Sauna, indoor- outdoor pool, Infrarotraum, cardio fitness, kids club, kids pool, treatments, Bowling, Tischspiele, Klangschalenraum, Oh du schöner Mond, u.a.m.

Frage der Umweltschutzgruppe Vinschgau:

„Braucht der Mensch ein derartiges Angebot, das man in jeder Großstadt finden kann, für seinen Urlaub auf 2000 m Meereshöhe? Oder wird dem Mensch vorgegaukelt, dass er das brauchen würde? Wo doch die Einzigartigkeit der Südtiroler Bergwelt, das Naturerlebnis eine echte Gelegenheit bieten Erholung und Ausgleich zu finden!

Dass derart verbaute Feriendestinationen langfristig die Sehnsucht des Gastes nach dem Land Südtirol wecken, muss sich erst noch weisen.

Für viele Südtiroler selbst hat diese Bauwut schon längst das Maß des Erträglichen überschritten.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (42)

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  • franz19

    Einfach nur Eahnsinn ,aber die Ebner können sich alles leisten..Die SVP lässt es ja zu,dazu schreiben Sie in den Dolomiten was Sie halt lesen wollen…

  • andreas

    Ja brauchen wir, diese Umweltheinis sind sicher Landesangestellte…..

    • besserwisser

      für was und für wen brauchen wir das? umweltzerstörung pur….
      es verdient nur die athesia, es werden nur arbeitskräfte die nicht aus dem tal sind dort arbeiten (ausser ein paar wenige) …..
      und niemand sagt was nur weils die athesia ist……

      • andreas

        Die Lifte sind defizitär, ohne hätten die Schnalser sich ein paar Ziegen und Schafe richten können.
        So belebt es das ganze Tal und die Jungen haben eine Zukunft.

        Heutzutage scheint keiner mehr dem Anderen etwas gönnen.

  • heinz

    Nein, brauchen wir nicht!

  • wichtigmacher

    Zumindest waren die Schnalser im Gemeinderat einstimmig und geschlossen im Edelweiss für dieses Protz-Projekt eines „Auswärtigen“

  • meinemeinung

    die Umweltschützer Vinschgau (Oberliga) fragen ob der Mensch so etwas brauch. Wieso braucht man am Meer noch Schwimmbäder? In Mallorca hat jeder Hotel am Meer Schwimmbad ,Rutschen und Quirl Bäder, brauchen die das ? Die Umweltschützer vom Vinschgau sind wahrscheinlich noch nie aus ihrem Tal herausgekommen ,sonst wüsten sie ,daß man in Touristischen Zone solche Infrastrukturen brauch, ohne wird das Heute nichts mehr. Sobald Corona vorbei ist solltet Ihr Umweltschützer vom Vinschgau unbedingt einmal das Tal verlassen und sich umsehen wie das gemacht wird .

  • tirolersepp

    Bis zu 6 Stockwerke hohe Bauten im hintersten Schnalstal brauchen wir nicht !

    Touristische Weiterentwicklung im hintersten Schnalstal so schnell wie möglich – Jahrzehnte schon versäumt was anstängiges zu verwirklichen !

  • hallihallo

    um die lifte am leben zu halten, braucht es halt wie auf der plose hotelbetten, damit die lifte auch unter der woche ausgelastet sind und nicht nur sonntags von den einheimischen.
    allerdings wäre es wesentlich besser, wenn 10 60-betten-hotels von familien gebaut würden. ist zwar schwerer zu vermarkten , aber dann hätten effektiv die einheimischen und jungen etwas mehr davon ( vorausgesetzt die wollen das und ihnen ist der freie sonntag nicht wichtiger).

  • wichtigmacher

    Hauptsache, die Trolle aus dem finsteren Tal freuen sich über sowas…..

  • wichtigmacher

    Wer dann abkassiert is eine andere Sache

  • george

    Im Corona-Lockdown haben anscheinend bestimmte Geister zuviel Zeit um mit solchen Phantasieprojekten abzugeben. Und doch jammern sie all diese Projektanten und Tourismusmanager, dass kein Geld hereinkomme.
    Das Zeitalter des Disneylands Südtirol ist längst schon angebrochen und all die Benkos sind trotz Klimawandel, Corona und neuem Raumordnungsgesetz weiterhin fleißig am Werk um unsere Freiflächen weiter zuzubetonieren und zu versiegeln.

  • treter

    Und in der Brixner Industriezone soll der letzte Auwald des Eisacktales zubetoniert werden bzw. ein Industriegebäude der Progress Holding AG und Parkplätze errichtet werden! Bei diesem Projekt werden mehrere gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Fauna und Flora ganz bewusst übergangen und eine lokale Umweltgruppe und der Dachverband schauen zu, weil ihnen Ausgleichsmassnahmen bzw. die Erweiterung der Millander Au schmackhaft gemacht worden ist!
    Fazit: das „System Südtirol“ hat nun auch im Umweltschutz Einzug gehalten….Einfach nur traurig!!!

  • sepp

    vettern wirtschaft lässt grüssen wer wird da schon nein sagenkennts enk sicher sein das der hungerleider die frechheit hot um an landesbeitrag anzusuchen

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