„Sonst sieht es leer aus“
Rund 300 Meraner Kaufleute haben am Montag gegen die Schließung kleiner Geschäfte protestiert indem sie ihre Läden öffneten, aber keine Kunden reinließen.
von Markus Rufin
Am 22. März wird der Lockdown weiter schrittweise gelockert, dann dürfen Geschäfte wieder öffnen. Für viele Kaufleute ein wichtiger Schritt und dennoch haben am Montag rund 300 Kaufleute in Meran gegen die Schließung kleiner Geschäfte protestiert.
Sie haben ihre Geschäfte geöffnet, aber keine Kunden reingelassen. Stattdessen haben sie selbst an der Türschwelle oder an ihren Fensterscheiben mit Plakaten ihre Forderung deutlich gemacht.
Einer der Mitorganisator ist Aris Deflorian, Chef der Kaufleutevereinigung Confesercenti. Er stellt klar: „Der Protest wurde von den Kaufleuten selbst und nicht von den Verbänden organisiert. Wir wollten damit klar zum Ausdruck bringen, dass wir arbeiten müssen, nicht nur wollen, um Existenzen zu sichern.“
Besondere Zwischenfälle habe es beim Protest keine gegeben. Die Aktion wurde den Behörden gemeldet und die Teilnehmer haben sich an die geltenden Schutzregeln gehalten. „Der Protest richtete sich nicht gegen das Virus oder die Maske“, erklärt Deflorian „Sondern er wurde deshalb organisiert, weil wir arbeiten müssen und wollen. Sehr viele Existenzen hängen am Handel, viele Angestellte und Familien hängen mit drin.“
Während des Lockdowns haben bereits einige Kaufleute in Meran ihre Tätigkeit aufgegeben, berichtet der Mitorganisator. Wenn es so weitergehe wie bisher, „sehe die Stadt bald leer aus“.
Von den rund 300 Teilnehmern an der Protestaktion haben sich 100 spontan übers Wochenende bei den Organisatoren gemeldet. Für Deflorian ein Zeichen dafür, dass die Aktion erfolgreich war. „Die hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass dieser Protest notwendig war, weil wir auf unsere Situation aufmerksam machen müssen.“
Doch nicht nur die vielen Teilnehmer sind für den Confesercenti-Präsident ein Zeichen dafür, dass die Protestaktion erfolgreich war: „Viele der Passanten haben sich gefragt, was das passiert. Es war interessant, durch die Stadt und die Lauben zu gehen und diese endlich wieder beleuchtet zu sehen. Das hat die Leute angezogen und genau den Effekt erbracht, den wir uns erhofft haben.“
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Kommentare (12)
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andreas
Keine Touristen, wenig Verkehr und wenig Wirtschaft. Meran den Meranern.
Schöner hätten es sich Rösch und Rohrer wohl nicht mal im Traum vorstellen können.
Mein Vorschlag wäre nur mehr Elektroautos von der Mebo abfahren zu lassen, deren Fahrer mindestens 100.000 Euro in der Steuererklärung angegeben haben, um den geforderten nachhaltigen Qualitätstourismus zu gewährleisten.
Gut, übersteigt der Wert des Autos 100.000 Euro und laut Steuererklärung sind die arm, soll es auch geben, würde ich die auch abfahren lassen, um die Schattenwirtschft nicht komplett austrocknen zu lassen.