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Wo ist die Kommissärin?

Die Meraner SVP und Grüne/Liste Rösch fordern von Anna Aida Bruzzese mehr Einsatz in der Covid-Krise.

von Karin Gamper

In der Kurstadt flammt Kritik an Kommissärin Anna Aida Bruzzese auf, die sich laut SVP und der grünen Liste Rösch in der Covid-Krise zu passiv verhalte.

So verweisen Neo-SVP-Stadtobfrau Katharina Zeller und ihr Stellvertreter Reinhard Bauer in einem Offenen Brief auf die coronabedingt prekäre Situation vieler Meraner Familien und Betriebe.

„Sinn und Zweck der Stadtverwaltung, ob politischer oder kommissarischer Natur, muss es sein, diese Sorgen und Anliegen ernst zu nehmen und umsichtig zu behandeln. Wir sind an einem Punkt, an dem ein Eingreifen seitens der kommissarischen Verwaltung zur Pflicht und bereits überfällig geworden ist. Die reine Abwicklung der ordentlichen Verwaltung reicht nicht mehr aus“, schreiben Zeller und Bauer.

Es brauche u.a. eine finanzielle Unterstützung bedürftiger Familien und wankender Betriebe, eine Entlastung bei der COSAP-Gebühr, die Bereitstellung von Mitteln für die Vereine, sowie die Umsetzung des Kindergartenprojekts S. Nicolò. 

Die SVP Meran bietet ihre Unterstützung bei der Suche nach Lösungen an. Allerdings sei es trotz mehrmaliger Versuche nicht möglich gewesen, von der Kommissärin einen Termin für ein Treffen zu bekommen. 

Ähnlich argumentiert die Liste Rösch/Grüne. Die Passerstadt brauche dringend eine demokratisch legitimierte Regierung, damit die Interessen Merans nicht unter die Räder kommen. Die Coronahilfen seien „unkoordiniert und schlecht kommuniziert“. Der kommissarischen Verwaltung fehle es an „Bürgernähe, an Eigeninitiative und an Kreativität“.

Es herrsche politischer Stillstand, der Projekte und somit Aufträge an Unternehmen verhindere, die dies gerade jetzt nötig hätten.

„Gleichzeitig kommen die Meraner Interessen unter die Räder, weil keine gewählte Stadtregierung sie verteidigt – das reicht von der Ungleichbehandlung von Meran und Bozen bei den Pandemiebestimmungen bis zur drohenden Ausbootung der Gemeinde bei der SASA“, warnt Ex-Stadträtin Madeleine Rohrer.

Sie und der ehemalige Bürgermeister Paul Rösch appellieren deshalb an den Landeshauptmann, die Neuwahlen im Mai abzuhalten. Mit allen nötigen Sicherheitsvorkehrungen sei dies durchführbar.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • criticus

    Hat nicht gestern die SVP alles unternommen um einen deutschen Bürgermeister zu verhindern? Und heute? Liebe Frau Zeller, sie können sicherlich am wenigsten dafür, aber da müssen Sie einmal ihre Parteimitglieder bei den Ohren ziehen! Den Stillstand habt ihr auch zu verantworten. Sogar ihre Frau Mutter war für Herrn Rösch!

  • andreas

    Grüne und SVP haben durch ihre, nennen wir es mal Sturheit, verhindert, dass es in Meran zu einer politischen Lösung kommt.
    Das sie nun so tun als müssten sie aus „Verantwortungsbewusstsein“ den Bürgern gegenüber Meran retten, welches sie vorher aufgrund von Machspiele außer acht gelassen haben, ist durchaus amüsant.

    Wobei wenn man unter Bürgernähe versteht, irgend welche automatische Wagen auf der Promenade für ein paar 100.000 Euro fahren zu lassen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 zu setzen, um ja alle Autofahrer*innen zu schikanieren, bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob die so zwingend gewollt ist.

  • olle3xgscheid

    Leider sind die Meraner Interessen nur und fast nur dem Tourismus gewidmet!!! Die Meraner Bürger hindessen bezahlen sehr teuer die Auswirkungen davon. Und zwar sehr teuer.
    Auch ohne Corona, und das sollte zu denken geben.

    • andreas

      Da es jetzt ein Jahr wenig Tourismus, wenig Wirtschaft und wohl auch weniger Verkehr gab, müssten sich die Meraner Bürger ja momentan wie im Paradies fühlen.
      Jetzt wären die Ideologien der Grünen mal erfüllt, zufrieden scheinen sie aber trotzdem nicht zu sein.

  • robby

    Es ist den Meranern noch nie so gut gegangen wie unter dieser Kommissärin. Das wissen die Meraner, das wissen die Grünen/ Rösch und das weiß die SVP. Logisch geht den Politikern jetzt der Arsch auf Grundeis.

  • karel

    Ohne Briefwahl, ist zurzeit keine Wahl vorstellbar. Sowohl in Kärnten, siehe: https://kaernten.orf.at/stories/3092564/ als auch in Rheinland Pfalz und Baden Würtenberg werden die meisten nicht in Wahllokale erscheinen, sondern diese Möglichkeit benutzen. Wie stellt ihr euch ohne Briefwahl so eine Wahl in Meran vor?
    Abgesehen davon das man kaum Personal für die Wahlsitze finden wird, ist eine sinkende Wahlbeteiligung die wahrscheinliche Folge.
    Wie stellen sich die Befürworter der Wahl im Mai ein Hygienekonzept vor, der die Regeln der Gemeinderatswahlen einhaltet?
    Ich vermute das die Verschiebung auf den Herbst die einzige Lösung bleibt.

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