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Die Oster-Regeln

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Keine Verwandten-Besuche, geschlossene Restaurants, Ausgangssperre um 20 Uhr: Wie die Osterfeiertage in Italien aussehen sollen.

Von Matthias Kofler

Die Regierung Draghi wird den Präsidenten der Regionen am heutigen Vormittag die geplanten neuen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus vorstellen. „Es braucht neue Regeln, weil sich das Virus aufgrund der Varianten rasch ausbreitet“, erklärte Gesundheitsminister Roberto Speranza. Ab dem kommenden Montag dürften die meisten Regionen des Stiefelstaats orange oder rote Zone sein. Einzig Sardinien, Aostatal, Kalabrien und Sizilien bleiben laut dem Entwurf des wöchentlichen Monitoringberichts in der weißen bzw. gelben Zone, wo weniger restriktive Regeln gelten.

Südtirol weist zwar zum dritten Mal in Folge einen Rt-Wert unter 1,0 auf. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz ist in den vergangenen Wochen stark gesunken und liegt nur mehr knapp über 200. Doch die Präsenz der gefährlichen britischen und südafrikanischen Variante sowie der nach wie vor hohe Druck auf die Intensivstationen (gestern mussten 41 Covid-Patienten betreut werden) dürften ausschlaggebend dafür sein, dass die Autonome Provinz für eine weitere Woche in der orangenen Zone bleibt.

Die endgültige Entscheidung trifft Gesundheitsminister Speranza im Laufe des heutigen Freitags. Am späten Abend wird Landeshauptmann Arno Kompatscher eine neue Verordnung unterzeichnen, mit der die aktuell geltenden Einschränkungen (geschlossene Bars, Restaurants und Einzelhandelsläden, strenge Ausgangsbeschränkungen) um weitere sieben bis 14 Tage verlängert werden sollen. Im Präsenzunterricht bleiben weiterhin nur die Kitas, Kindergärten und Grundschulen. In den sogenannten Sperrgemeinden, in denen die südafrikanische Variante festgestellt wurden, gelten ab Montag dieselben Regeln wie im restlichen Landesgebiet: Baustellen, Industriebetriebe und Friseursalons dürfen dann wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Ob es auf Landesebene weitere kleine Lockerungen, etwa im Detailhandel, geben wird, ist noch unklar. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann brachte in den vergangenen Tagen wiederholt zum Ausdruck, dass man derzeit „noch keine Entwarnung“ geben könne. Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer fordert aber „ein Signal“ in Richtung der Handelstreibenden, die sich nun seit über einem Monat im Lockdown befinden.

Auf staatlicher Ebene laufen indes die Vorbereitungen für die bevorstehenden Osterfeiertage. Aller Voraussicht nach werden die Regeln auf nationaler Ebene ähnlich aussehen wie zu Weihnachten: BürgerInnen dürfen dann am Ostersonntag und am Ostermontag ihre Gemeinden nur aus triftigen Gründen verlassen. Besuche von Verwandten werden wohl nicht gestattet. Die nächtliche Ausgangssperre könnte bereits in der kommenden Woche auf 20 Uhr vorverlegt werden. Ministerpräsident Mario Draghi kann sich zudem einen Wochenend-Lockdown vorstellen: Restaurants und Bars müssten demnach auch in den gelben Zonen an Samstagen und Sonntagen sowie an den Osterfeiertagen geschlossen halten. Ziel der Maßnahmen ist es, die Auswirkungen der sogenannten dritten Infektionswelle in Grenzen zu halten.

 

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