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Als Reaktion auf die eine bisher bekannte Infektion mit der südafrikanischen Mutante, startet die Gemeinde Bozen ab Freitag eine große Testaktion in der Stadthalle. Es braucht dazu keine Voranmeldung.
von Thomas Vikoler
Die Talferwiesen und die Promenaden für Fußgänger sperren. Das war eine Idee, die man sich im Rathaus machte, ging aber rasch davon ab. Das alles nachdem am Montag bekannt wurde, dass auch in der Landeshauptstadt bei einem Bürger die südafrikanische Variante des Coronavirus nachgewiesen wurde.
Bisher ein Einzelfall. Die Person befindet sich im Bozner Krankenhaus unter Beobachtung, die Kontaktpersonen wurden ebenfalls getestet.
Die Stadtverwaltung reagiert also nicht mit neuen Verboten oder Verschärfungen bestehender Verordnungen, sondern mit einer Testoffensive auf den Einzelfall.
Ab Freitag können (oder sollten) sich alle Bozner in die Stadthalle begeben, wo ein großes Testzentrum eingerichtet wurde. Ähnlich wie beim Massentest im vergangenen November, allerdings mit wesentlich weniger Linien als damals. Es werden fünf Teststraßen eingerichtet und 40 Gemeindeangestellte für den Dienst in der Stadthalle abgestellt. Der Sanitätsbetrieb schickt das übrige Personal.
Getestet wird am Freitag und Samstag jeweils von 8.00 bis 18.00 Uhr. Nach einer Pause am Sonntag geht es das die ganze kommende Woche bis zu Samstag weiter. Was danach passiert, hängt von der weiteren Infektionslage, den Landesverordnungen und den Vorgaben des Gesundheitsministeriums ab.
Eine Stadt mit 106.000 Einwohnern zur Sperrzone erklären und gänzlich abzuriegeln, wie es in den Burggräfler Gemeinden nach den ersten Fällen mit der südafrikanischen Mutante des Coronavirus getan wurde, schien dem Land und der Gemeindeverwaltung doch etwas übertrieben. Auch mit dem Verweis auf den (bisherigen) Einzelfall.
Der Test in der Stadthalle ist freiwillig, durchgeführt werden Antigen-Schnelltests. Wie im November, werden die Getesteten bald darauf per Mail über das Ergebnis informiert. Bei einem positiven Ergebnis folgt (später) ein PCR-Test mit Überprüfung etwaiger Varianten.
„Für den Schnelltest ist keine Voranmeldung notwendig, mitzubringen sind ein Ausweis und die Sanitätskarte“, betont Bozens Vizebürgermeister und Zivilschutz-Stadtrat Luis Walcher.
Von weiteren Maßnahmen sieht die Stadtverwaltung vorerst ab, die Kontrollen zur Maskenpflicht im Stadtgebiet werden aber intensiviert. „Sich an die Regeln halten, das ist derzeit das Mindeste, was die Bürger zur Verbesserung der Infektionslage tun können“, sagt Walcher.
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