Die Karton-Flut
Die SEAB beobachtet während des Lockdowns einen deutlichen Anstieg an Kartonverpackungen – was auf die Online-Einkäufe zurückzuführen ist.
Der Lockdown und der damit verbundener Anstieg an Online-Einkäufen machen sich auch an den Bozner Ökoinseln bemerkbar.
Vor allem am Wochenende türmen sich Kartonverpackungen neben den Behältern. Denn einerseits gibt es nicht auf jeder der etwa 400 Ökoinseln Platz für einen Kartonbehälter, andererseits werden die bestehenden Behälter, oft aus Bequemlichkeit, falsch verwendet. SEAB startet gerade ein neues Projekt, das für Zusatzvolumen an den Ökoinseln sorgen soll.
Auf den Bozner Straßen sind insgesamt 152 braune Kartonbehälter mit jeweils 2.400 Liter Fassungsvermögen aufgestellt. In einem solchen Behälter haben etwa 1.000 mittelgroße Kartonverpackungen Platz – vorausgesetzt, diese werden ordnungsgemäß zusammengefaltet. Werden die Verpackungen einfach achtlos hineingestopft, sind diese Behälter schon nach wenigen Stunden wieder voll – und zwar mit Luft.
Vor allem jetzt, wo deutlich mehr Pakete anfallen als üblich, ist solches Benehmen problematisch: Die meisten Kartonbehälter werden täglich entleert, doch das reicht bei Weitem nicht aus, wenn die Bürger nicht mithelfen.
Der Verantwortliche der SEAB-Umweltdienste, Andrea Girinelli, erklärt warum es nicht auf jeder Ökoinsel einen Kartonbehälter gibt:
„Die Ausstattung jeder Ökoinsel hängt zunächst von den Platzverhältnissen ab. Darüber hinaus werden für die Kartonsammlung spezielle LKW mit seitlichen Greifarmen verwendet, die aus der Fahrerkabine gesteuert werden. Dieser Mechanismus braucht genügend Manöverfreiheit, daher kann kein Kartonbehälter zum Beispiel unter einem Baum oder in der Nähe anderer Hindernisse stehen. Man kann sagen dass wir bei der Anzahl der Behälter bereits auf eine natürliche Grenze gestoßen sind. Deshalb analysieren wir zurzeit die einzelnen Ökoinseln, die bereits über einen Kartonbehälter verfügen, um festzustellen wo man das Fassungsvermögen des bestehenden Behälters erhöhen kann“, so Girinelli.
Doch zusätzliches Volumen hin oder her – bei der SEAB ist man sich im Klaren dass es nur dann funktionieren kann, wenn auch die Bürger, die den Kartonmüll produziert haben, ihren Teil beitragen.
Hier sind ein paar Tipps und Anleitungen:
- Die Kartone immer gut zusammenfalten und wenn nötig in kleinere Stücke reißen! Denn ein Straßenbehälter kann etwa zehn nicht gefaltete Kartone aufnehmen – oder 1.000 gefaltete!
- Wenn es keinen Kartonbehälter gibt entweder zur nächsten Ökoinsel gehen oder die gelbe Altpapiertonne verwenden. Im zweiten Fall den Karton unbedingt zusammenfalten und evtl. in kleinere Stücke reißen. Aber Achtung: Diese Regel gilt nicht umgekehrt: Papier sollte keinesfalls im Kartonbehälter landen, denn es handelt sich recyclingmäßig um ein nicht so hochwertiges Material!
- Keine Kartone neben den Behälter abstellen! Dies erschwert die Arbeit der Putz- und Sammelteams und verhindert oft, dass das wertvolle Material recycelt wird. Denn Kartone, die neben der Tonne stehen könnten auch im Restmüll landen – vor allem wenn sie sich mit anderen Abfällen vermischen. Ganz nebenbei riskiert man auch eine Strafe, wenn es an der Ökoinsel eine Kontrolle seitens der Umweltwachen gibt.
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