50 Jahre für Afrika
Jahrestag der Missionstätigkeit von Alpidio Balbo. Bischof Ivo Muser: „Er hat sein Leben in den Dienst der Nächstenliebe gestellt.“
„Fünfzig Jahre Missionstätigkeit für Afrika sind ein bedeutender Meilenstein, in dieser Zeit konnten dank der Hilfe zahlloser Wohltäter*innen und öffentlicher Körperschaften viele wertvolle Projekte für die Kinder, Jugendlichen, Frauen und Kranken der Länder, in denen wir tätig sind, verwirklicht werden. Aber in erster Linie denke ich an die viele Arbeit, die noch vor uns liegt, um etwas Hoffnung in oftmals prekäre Situationen zu bringen, die durch die Pandemie und das Fehlen eines Minimums an medizinischer Versorgung noch schlimmer geworden sind“.
So umschreibt Alpido Balbo, der Gründer der Meraner Missionsgruppe „ein Brunnen zum Leben“ die Situation zum 50. Jahrestag seiner Missionstätigkeit in Afrika.
Am 4. März 1971 ist Alpidio Balbo (der am 31. März diesen Jahres seinen neunzigsten Geburtstag begeht) zum ersten Mal nach Bohicon, in den heutigen Benin, gekommen, nachdem er sich zuvor an den Stränden von Togo von den Folgen eines schweren Autounfalls erholt hatte.
Er sollte einer Nonne aus dem Trentino, die dort in einer Krankenstation arbeitete, einen Brief überbringen.
Während der wenigen Stunden, in denen er dort war, starben sechs Kinder, denen mit Medikamenten, die in Europa in jeder Apotheke erhältlich waren, hätte geholfen werden können. Diese Schlüsselerfahrung hat Balbo’s Schicksal für immer an Afrika und den Benin geheftet und eine Hilfsbewegung in Gang gesetzt, die, von Meran ausgehend, hunderte von Menschen in ganz Italien miteinbezogen hat.
Auf diese Hilfsorganisation, die formal erst 1984 gegründet wurde, bezieht sich Bischof Ivo Muser in seiner Botschaft: „Ich möchte Alpidio Balbo, der sein Leben seit einem halben Jahrhundert der Hilfe für Afrika widmet, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Insbesondere für seinen Enthusiasmus, seine Energie und seine Entschlossenheit, mit denen er in all diesen Jahren zahllose Wohltäter*innen aufgerüttelt hat, nicht die Augen vor dem Leid der Welt zu verschließen und Nächstenliebe zu leben“.
Wie Bischof Muser haben auch einige Bischöfe des Benin an den Jahrestag erinnert. Bei der Verwirklichung der verschiedenen Projekte in Afrika hat die Meraner Missionsgruppe immer den Kontakt zur katholischen Kirche vor Ort gesucht, als direkten Partner für die Förderung der dortigen Entwicklungen.
In den Botschaften des Erzbischofs von Parakou, Pascal N’Koue, und der Bischöfe von N’Dali, Martin Adjou, von Abomey, Eugène Cyrille Houndekon, und von Natitingou, Antoine Sabi Bio, wird unter anderem unterstrichen, „dass die Meraner Missionsgruppe auch in dieser Zeit, in der ein Virus noch mehr Leid hervorruft, nie aufgehört hat, gerade für viele schwache und hilfsbedürftige Menschen ein Licht der Hoffnung zu sein“.
Bedingt durch die Coronakrise sind derzeit keine öffentlichen Feierlichkeiten anlässlich des Jahrestages vorgesehen. Wohl aber wird darauf in einer Veröffentlichung der Meraner Missionsgruppe „ein Brunnen zum Leben“ eingegangen, die sich derzeit in Druck befindet.
Die Pandemie hat die Projekte in Afrika nicht aufgehalten, wie Balbo bestätigt: neben acht Brunnenbohrungen in verschiedenen Dörfern des Benin (Wasser ist gerade in Hinblick auf die Pandemie unersetzlich), sind die Fertigstellung einer Oberschule in Kassou, Burkina Faso, die Verwirklichung eines Anti Corona Projektes am Krankenhaus der Fatebenefratelli von Tanguieta und die Schaffung eines Ausbildungszentrums für Kindsmütter in Natitigou, Nordbenin, geplant.
Außerdem wird das Zentrum fürs psychisch Beeinträchtigte „Oasis d’Amour“ in Bohicon saniert, und, last but not least, soll innerhalb des Jahres mit dem Bau des zweiten Bauloses der Oberschule in Gougnenou, Nordbenin, begonnen werden.
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