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„Mehr geht nicht“

Der Vinschger Kammerabgeordnete Albrecht Plangger mit den Kollegen Renate Gebhard und Manfred Schullian

Der Vinschger SVP-Kammerabgeordnete Albrecht Plangger hat seit Beginn der Legislatur lediglich an knapp 65 Prozent der Abstimmungen teilgenommen. Wie der Bezirksobmann sein häufiges Fernbleiben rechtfertigt.

von Karin Gamper

Es war das Portal salto.bz, welches kürzlich die von der Plattform Openparlamento gesammelten Daten zur Anwesenheit der Südtiroler Parlamentarier in Rom veröffentlichte. Das Ranking basiert auf der Präsenz der gewählten Volksvertreter bei den Abstimmungen in Kammer bzw. Senat seit dem letzten Urnengang 2018.

Der Vinschger SVP-Bezirksobmann und Kammerabgeordnete Albrecht Plangger rangiert dabei im hinteren Bereich. Er war mit einer Anwesenheit von 64,80 Prozent bei nur knapp Zweidrittel der Sitzungen dabei. Infolge der fürstlichen Politiker-Entschädigungen auf dem römischen Parkett sorgt dies nicht nur im Vinschgau für einige Fragezeichen.

„Ich war während meiner Abwesenheiten im Parlament ganz sicher nicht im Urlaub“, kontert Albrecht Plangger. Er verweist zunächst auf die unterschiedlichen Abstimmungsmodalitäten in Kammer und Senat, die Interpretationsspielraum zulassen. „In der Kammer stimmen wir mit unserem Fingerabdruck ab, im Senat per Karten-Mechanismus“, so Plangger, „das sind zwei unterschiedliche Systeme“.

Außerdem sei er lediglich ein „einfacher Kammerabgeordneter“: „Ich kann somit im Gegensatz zu vielen meiner Kollegen die Abwesenheiten nicht als „missioni“ entschuldigen“, gewährt Plangger Einblick in das römische Politikerleben. 

Der wichtigste Punkt aber ist laut Albrecht Plangger, dass er als SVP-Bezirksobmann sehr gefordert sei: „Im Vinschgau haben wir keinen Landtagsabgeordneten mehr, weshalb ich die Anliegen des Bezirks auch in Bozen mittragen muss“. Dies erfordere viel Zeit, Energie und Aufwand. „Während ich die SVP-Bezirkssitzungen im Vinschgau so einteilen kann, dass sie nicht mit den Parlamentssitzungen kollidieren, muss ich die Besprechungen mit der Landesregierung an deren Terminkalender anpassen“, erläutert Plangger. Diese Aussprachen würden oft mitten in der Woche anfallen. Üblicherweise sei er von Dienstag bis Donnerstag in Rom, letzthin auch am Montag und Freitag. „Für die Landestermine fahre ich mit dem Nachtzug nach Bozen, nehme an den Besprechungen teil und fahre dann gleich wieder nach Rom“, rechtfertigt sich Plangger. Für die versäumten Parlamentssitzungen müsse er eine Pönale zahlen. „Das sind jeweils 209 Euro, die ich persönlich trage“, so Plangger.

Er ist sich jedenfalls keiner Schuld bewusst: „Wenn ich die entscheidenden Vinschger Anliegen auch in Bozen voranbringen soll, dann kann ich nicht gleichzeitig in Rom sein. Mehr Anwesenheit als so geht nicht“, stellt Plangger klar.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • andreas

    Seine Aufgabe als Parlamentarier so als eine Art Nebenjob ansehen, ist nicht im Sinne des Erfinders.
    Sie werden dafür bezahlt, um für 60 Millionen Bürgern zu arbeiten und nicht primär für dem Vinschgau.

  • erich

    Das wird Herr Josef Noggler überraschen wenn er laut Bezirksobmann kein Landtagsabgeordneter mehr ist.

  • bernhart

    Noggler ist Landtagspresident und kümmert sich auch um die Vinschger, der Vinschgau ist gross doppelt genäht hält besser.
    Bei diesem Zirkus im Land braucht es mindestes 2 starke Löwen.

    • meintag

      Den „Zirkus“ machen sich Beide selbst wenn Sie nicht im Stande sind für ihr gewähltes Mandat zu liefern. Habe letzthin eine Onlinesitzung der Bozner“ mitverfolgt. Dabei hat Noggler als Landtagspräsident in meinen Augen kein gutes Bild abgegeben. Es zeigte dass Er mit der neuen Technik der Zusammenkunft überfordert war und seine Gedanken und Aussagen sich dann im Wesentlichen um die Mittagspause und das Weitermachen am Nachmittag drehte. Also im Gesamten Volle Auslastung eines Landtagspräsidenten?

  • bernhart

    Es ist nicht so wichtig wie oft man anwesend ist, sondern was man weiterbringt wenn man ist, und das haben viele noch nicht verstanden, man muss nicht unbedingt anwesend sein um seine Arbeit zu machen.SVP und Blaue haben die Aufgabe der Bevölkerung zuhelfen, die Grüne sind sowieso nur umsonst im Landtag mit Ihren Anträgen behindern sie die Arbeit der Regierung.

  • bettina75

    Hauptsache die Kasse passt!!!
    Ah ja, wieviel gibt es dann Pension fürs Fernbleiben???

  • hallihallo

    dann ist es ja höchste zeit , daß das parlament verkleinert wird. denn wenn die parlamentarier noch nebenjobs haben, dann…

  • ostern

    Bekommt er auch nur 65% Gehalt?
    Es ist bekannt dass dieser Hr. an
    Abwesenheit glänzt. Was bringt dieser Hr.
    für Suedtirol schon auf die Baeine? Man hört
    sogut wie nichts von dieser Person!

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