„Verheerende Folgen“
Die Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet die Entscheidung der Landesregierung, Gemeinden wegen der Südafrika-Mutante abzuriegeln, als völlig nutzlos.
Die Entscheidung der Landesregierung, weitere Gemeinden wegen der südafrikanischen Corona-Mutation abzuriegeln, sei völlig nutzlos und komme viel zu spät. Die Bevölkerung werde dadurch lediglich schikaniert und ganze Bezirke ins Chaos gestürzt. „Die Landesregierung hat vollständig die Kontrolle verloren und trifft völlig falsche Entscheidungen. Aktuell kam heute die Mitteilung, dass Landeshauptmann Kompatscher bereits die Sperrung von ganz Südtirol plant“, so die Süd-Tiroler Freiheit am Montag
Die Fehler, die jetzt gemacht würden, hätten verheerende Folgen für das Gesundheitswesen, die Bürger und die Wirtschaft in Süd-Tirol. „Dieses Chaos muss sofort beendet werden!“
In einer gemeinsamen Pressekonferenz fordern die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit sowie die Bezirksobleute und Gemeinderäte der betroffenen „Mutations-Gebiete“ eine sofortige Aufhebung der nutzlosen Sperren.
Kompatscher plant bereits die Sperrung von ganz Südtirol:
„Im Namen von Landeshauptmann Kompatscher darf ich Euch mitteilen, dass aufgrund weiterer Mutationen weitere Gemeinden abgeriegelt werden. … Sollten die Eingrenzungen nicht mehr möglich sein … dann wird die Maßnahme ev auf den gesamten Bezirk / das ganze Land ausgedehnt.“
Dieses Schreiben sei am Wochenende unter anderem an SVP-Funktionäre verschickt worden und zeige, dass Landeshauptmann Kompatscher längst die Sperrung von ganz Süd-Tirol plant. „Wieder einmal agiert Kompatscher im Alleingang, der Landtag wurde nicht einmal informiert“, so die STF.
Seit Wochen warnt die Süd-Tiroler Freiheit vor einer Ausbreitung der Corona-Mutationen und fordert die Sequenzierung der positiven Proben. „Alles umsonst. Die Landesregierung hat alle Warnungen in den Wind geschlagen und die Süd-Tiroler Freiheit als „Hellseher“ abgestempelt. Das rächt sich nun, denn die Mutationen konnten sich durch die Untätigkeit der Landesregierung ungehindert verbreiten“, hieß es auf der PK am Montag.
Zahlen und Fakten:
Die Absperrung der betroffenen Gemeinden erfolgt auf Grundlage von Corona-Proben, die vom 29. Jänner 2021 stammen, jedoch erst jetzt auf Mutationen untersucht wurden. Seit dem 29. Jänner gab es insgesamt 12.798 positive Corona-Proben, laut Auskunft der Landesregierung wurden davon bisher jedoch nur 90 Proben auf Mutationen untersucht. „Zu glauben, dass sich die Mutationen nicht längst auch auf andere Gemeinden ausgebreitet haben, ist fahrlässig und dumm“, so die STF.
Sequenzierungsangebote abgelehnt, „siamo in Italia, facciamo tutto in Italia“:
Mehrfach hätten Labors aus Nord- und Osttirol ihre Unterstützung angeboten, da sie Mutationsanalysen innerhalb von 48 Stunden liefern können. Diese Angebote seien vom Sanitätsbetrieb mit der Begründung abgelehnt worden, „siamo in Italia, facciamo tutto in Italia“.
Die STF: „Genau so wurde es auch gemacht, die Proben wurden nach Rom geschickt, wo man nach über einem Monat noch immer auf eine Antwort wartet.“
Die STF in der Aussendung weiter:
„Angekündigte Sperrungen ab Donnerstag, die dann doch erst ab Montag gelten, sodass die bereits gemachten Tests unzähliger Bürger ihre Gültigkeit verlieren; Apotheken, die nicht informiert wurden, wie die Tests abgerechnet werden; mediale Ankündigungen, dass keine weiteren Gemeinden gesperrt werden, nun wird aber sogar das ganze Passeiertal abgeriegelt; kein Test-Plan für Pendler; kein Impf-Plan für Mutations-Gemeinden; ein Test-Zwang für Bürger, während Militär und Polizei vom Test befreit sind… Ein einziges Chaos.
Das chaotische Corona-Management der Landesregierung hat verheerende Auswirkungen für die Wirtschaft. Unter diesen Umständen ist an einen Start des Tourismus im Frühjahr und an eine baldige Öffnung der Gastronomie nicht zu denken. Das ist die Wahrheit, die die Landesregierung den Betrieben verschweigt. Hinzu kommt der touristische Imageschaden, da Süd-Tirol seit Wochen in den Medien als chaotisch und nun auch noch als Mutationsgebiet abgestempelt wird.
Dass es auch anders geht, zeigt der Bezirk Schwaz in Nordtirol. Ohne Zwang, ohne Gemeinde- und Bezirkssperren, ja sogar ohne Lockdown bekämpft man dort aktuell erfolgreich die Corona-Mutationen.
Anstatt chaotische Sperren zu verordnen und ganz Süd-Tirol abzuriegeln, sollte die Landesregierung endlich die Rückverfolgung massiv ausbauen und den Bürgern gratis Testmöglichkeiten anbieten. In Nordtirol werden der Bevölkerung kostenlose Tests in Apotheken und Teststraßen sowie in Hunderten Arztpraxen der Hausärzte angeboten. Das funktioniert sehr gut und ohne Zwang.“
Kommentare (46)
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